Rezension 401
“Das größte Rätsel aller Zeiten” von Samuel Burr
Aus dem Englischen von Karl-Heinz Ebnet
Worum geht es?
“Aufgewachsen in den heiligen Hallen der mysteriösen ›Gemeinschaft der Rätselmacher‹ weiß Clayton Stumper so einiges über verschlüsselte Botschaften, knifflige Puzzles und verwunschene Labyrinthe. Und über brillante Menschen jenseits der Achtzig, denn von einem Hort der Genialität hat sich Creighton Hall, das Anwesen der Gemeinschaft, mehr und mehr zu einem intellektuell herausfordernden Seniorenheim entwickelt. Weniger versteht Clayton von Menschen seines Alters oder vom Leben außerhalb der Gemeinschaft. Das größte Mysterium ist für Clayton jedoch Clayton selbst: Woher kommt er? Wer sind seine Eltern?
Ein letztes Rätsel, das ihm Pippa, die Vorsitzende der Gemeinschaft und seine Ziehmutter, nach ihrem Tod hinterlässt, verspricht endlich Antworten zu geben. Doch das wirkliche Leben stellt den ältesten Fünfundzwanzigjährigen der Welt vor so manche Herausforderung.”
( Quelle Klappentext zu “Das größte Rätsel aller Zeiten” von Samuel Burr )
Meine Meinung:
“Du bist das Rätsel, das wir nie lösen konnten.”
( Zitat Seite 53, 6 )
„Das größte Rätsel aller Zeiten“ von Samuel Burr wurde mir vom Dumont Buchverlag als Überraschungsbloggerpaket zugesandt, dafür erstmal ein riesen Dankeschön! 🙂 Meine persönliche Meinung hat dies aber nicht beeinflusst!
Das Cover des Buches passt, wie ich finde, sehr gut zum Klappentext. Auch die Farbgebung – Grün, Rosa, Blau und Gold – sind der Geschichte angemessen. Allerdings ist der Gold-Druck auf dem Schutzumschlag sehr empfindlich, daher bitte vor dem Lesen entfernen!
Clayton Stumper ist also bei den größten Rätselmachern des Landes großgeworden. Nach dem Tod seiner Ziehmutter Pippa bereut er es aber, sie nicht eindringlicher nach seinen Eltern, seiner Herkunft gefragt zu haben. Auch die anderen Mitgleider der Rätselmacher können ihm da nicht weiterhelfen. Da Pippa aber ahnte, dass diese Fragen Clayton umtreiben, hat sie ihm – wie könnte es anders sein – Rätsel hinterlassen, die ihm Antworten auf seine drängendsten Fragen liefern. Gleichzeitig sorgt sie dafür, dass Clayton, der für einen 25-Jährigen recht altbacken rüberkommt, über seinen Schatten springen und sich mit sich, seiner Umwelt und der Gesellschaft dort draußen – außerhalb der schützenden Wände der Wohngemeinschaft – auseinandersetzen muss.
Samuel Burrs Buch „Das größte Rätsel aller Zeiten“ ist ein ruhiges, unaufgeregtes Buch mit mäßiger Spannung, ohne große Überraschungen, aber mit ganz viel Herz! 🙂 Der Weg ist das Ziel! So heißt es doch immer. Und auf diesem Weg habe ich Clayton Stumper sehr gerne begleitet.
Neben Pippa und Clayton gibt es noch einige andere Charaktere in diesem Buch, die ebenso wie die beiden Protagonisten bedeutend sind für die gesamte Geschichte. Ich werde an dieser Stelle nicht auf jede einzelne Figur eingehen, aber es sind allesamt authentische, originelle, mal mehr mal weniger sympathische Menschen, die zu einer gelungen Story beigetragen haben und zumindest bei mir die Lust aufs Rätseln und Puzzlen wieder neu entfacht haben. 🙂 Es ist schon unglaublich, was man alles mit Wörtern machen kann! 🙂
Ich bin ehrlich, die Rätsel, die Clayton mit auf dem Weg gegeben wurden, waren zum Teil sehr simpel. Und die Auflösung am Ende fand ich eher geht so. Nicht wirklich überraschend, aber leider auch etwas lapidar abgehandelt. Allerdings versöhnte mich der Gedanke, dass es darum ja eigentlich gar nicht ging 😉 Wie bereits oben erwähnt: Der Weg ist das Ziel! Und ich denke, auch für Clayton war am Ende alles okay, sogar sehr okay, wenn ich mich erinnere… 😉
Dadurch, dass der Autor zwei verschiedene Erzählebenen verwendet, einmal die 90er Jahre des letzten Jahrhunderts ( das klingt in meinen Ohren immer noch wie Mittelalter 😉 ) und das Jahr 2016, steigt man behutsam in die Geschichte, vor allem in die Vergangenheit, ein und findet auf diese Weise einen verständlichen Zugang zur Gegenwart, der wiederum der Weg in die Zukunft geebnet wird. Klingt das plausibel? Wahrscheinlich nicht! 😉 Aber so habe ich es empfunden! 🙂
Für mich war das Schönste beim Lesen mitzuerleben, wie Clayton endlich klar wird, wer er ist, was er möchte und wie…naja, wie er sich eben entwickelt! Man freut sich einfach bei jedem gelungenen Schritt mit ihm! 🙂
Der Schreibstil von Samuel Burr war sehr angenehm und flüssig zu lesen, was ich bei einer solchen Thematik, wo es um Buchstaben und Wörter geht, auch erwarte. Auch die Geschichte an sich war schlüssig und ich empfand die Zeitspanne richtig gut, denn sie verliehen der Geschichte ein angenehmes Maß an Spannung – so ein bisschen wie bei einem klassischen Krimi 🙂
Ich hatte mit “Das größte Rätsel aller Zeiten” eine wunderbare Lesezeit und empfehle dieses Buch auch sehr gerne! Einen Menschen zu einem Rätsel zu machen, ist schon ein guter Kniff gewesen, aber letztendlich sind wir alle nicht irgendwie die größten Rätsel ever? Wir? Die Menschen? …
😉 Bevor es zu philosophisch wird kommt hier meine Abschlussbewertung:
Gute 4 !!!
Jetzt Verfügbarkeit prüfen*Über den Autor:
“Samuel Burr hat an der Westminster Film School studiert und arbeitet als Fernsehproduzent. In seiner Freizeit engagiert er sich ehrenamtlich für verschiedene Seniorenhilfsorganisationen. Er lebt mit seinem Partner Tom und seiner Katze Muriel in London. ›Das größte Rätsel aller Zeiten‹ ist sein Debütroman.”
( Quelle dumont-buchverlag.de )
“Das größte Rätsel aller Zeiten” von Samuel Burr
Ein Roman erschienen im Dumont Buchverlag am 13.08.2024
ISBN 978-3832182236
448 Seiten
Gebundene Ausgabe mit Lesebändchen
Auch als Ebook und Audible Hörbuch verfügbar