Rezension 421
„Frühlingssonate“ von Stefan Radau
Worum geht es?
„Die junge Johanna Dryander wächst in einem abgelegenen Alpendorf auf, wo Tradition und Familie alles bedeuten. Doch während ihr Vater sie als Nachfolgerin in seiner Uhrmacherwerkstatt sieht, schlägt Johannas Herz für die Musik.
Ihre Seele gehört der Geige, inspiriert von der »Frühlingssonate«, die sie als Kind zum Träumen brachte. Nach Jahren des heimlichen Übens und einem mutigen Aufbruch nach Berlin scheint Johannas Traum in greifbarer Nähe: ein Studium an der renommierten Musikhochschule und die Chance, die Welt zu erobern.
Doch als eine dringende Nachricht sie in ihre Heimat zurückruft, wird sie gezwungen, sich der Vergangenheit zu stellen. Im Schatten der Berge entdeckt Johanna nicht nur die tiefe Verbundenheit zu ihrem Vater, sondern auch die verschütteten Spuren ihrer verstorbenen Mutter, deren Melodien noch immer in den Wänden des Hauses nachhallen. Während sie versucht, zwischen Pflicht und Leidenschaft, Tradition und Neuanfang ihren eigenen Weg zu finden, entsteht eine neue Komposition – eine Musik, die beide Welten miteinander verbindet.“
( Quelle Klappentext zu „Frühlingssonate“ von Stefan Radau )
Meine Meinung:
Ganz ehrlich? Zuallererst hat mich das Cover des Buches angesprochen 🙂 Das Cover ziert den oberen Teil einer Geige vor einem alpinen Hintergrund. Sofort musste ich an die Geigenbaustadt Mittenwald in Bayern denken. 🙂 Da ich in einer sehr musikalischen Familie lebe, in der drei verschiedene Streichinstrumente gespielt werden ( Geige, Bratsche und Cello ), hat mich neben des Covers auch der Klappentext neugierig auf die Geschichte um Johanna und ihre „Frühlingssonate“ gemacht 🙂
Johanna wächst, wie wir oben bereits erfahren haben, in einem Bergdorf bei ihrem Vater auf. Ihre Mutter verstarb, als Johanna noch sehr klein war. Diese liebte das Geigenspiel und die Musik über alles! Und so sehr Johannas Vater es gerne hätte, dass sie in die Fußstapfen ihres Vaters tritt, so muss er doch akzeptieren, dass Johanna, dass Talent und die Leidenschaft ihrer Mutter geerbt hat. Es fällt ihm nicht leicht, Johanna ziehen zu lassen, aber er weiß, dass er sie in dem kleinen Dorf nicht halten kann. Johannas Talent und ihre Liebe zur Musik müssen hinaus in die Welt.
Und diese Reise beschreibt Stefan Radau auf eine geradezu romantische Art und Weise. Denn es ist nicht nur eine Reise in die Großstadt, sondern vielmehr eine Reise zu sich selbst!
In der Ferne erkennt Johanna, dass sie immer Teil des Dorfes, ihrer Familie in den Bergen sein wird. Denn, man bekommt Johanna zwar aus ihrem Dorf, das Dorf aber nicht aus ihr!
Nach einem besorgniserregenden Anruf ihres Vaters, unterbricht Johanna ihr Studium und sie fährt nach Hause. Erneut in der Heimat ist sie natürlich die pflichtbewusste Tochter und unterstützt ihren Vater, aber ihre Gedanken, ihr Herz ist immer bei der Musik, ihrer Musik! So kehrt sie erneut nach Berlin zurück…
Der nächste Anruf aus der Heimat verändert jedoch alles…
Stefan Radau hat mit Johanna Dryander eine Figur geschaffen, die sicher sinnbildlich für viele junge Leute ist, die aus einem Familienbetrieb ausbrechen, um ihr eigenes Leben zu leben. Ständig hin und hergerissen zwischen Erfüllung der eigenen Wünsche und dem Pflichtbewusstsein gegenüber der Familie – das kann nur zu einer inneren Zerrissenheit führen!
Wichtig sind in so einem Fall die familiäre Unterstützung und der Rückhalt von Freunden. Viel Familie hat Johanna nicht mehr, aber einige gute Freunde, die für sie da sind. Und natürlich auch das Dorf…
Das Bild, das Stefan Radau uns präsentiert, hat auf der einen Seite natürlich etwas von „heiler Welt“, so wie man sich einen Heimatroman vorstellt. Auf der anderen Seite aber auch den Konflikt mit der Moderne, mit Dingen, die nicht für jeden verständlich und wichtig sind. Die Lösung, die der Autor hier wählt, ist stimmig, für mich aber fast zu perfekt 😉 Zu romantisch! 🙂
Den Charakter der Johanna Dryander fand ich zwar gut gezeichnet, mir blieb sie allerdings immer etwas fremd. Auch zu den anderen Figuren konnte ich keine persönliche Beziehung aufbauen, sie wirkten auf mich zu distanziert. Was ich aber sehr wohl positiv fand, war das Setting und die Stimmung, die Stefan Radau mit seiner Beschreibung von Natur und Klängen, bei mir ausgelöst hat! 🙂
Wie ich weiter oben bereits erwähnt habe, ließ mich das Cover an das Bayern-Dorf Mittenwald denken. Und genauso habe ich mir das Setting auch immer vorgestellt 😉 Wobei Dorf für Mittenwald nicht ganz passend ist, ist es doch eher eine Kleinstadt 😉
Wie hat mir das Buch denn nun gefallen? Auch wenn ich mit den Charakteren hier und da aneckte, ist „Frühlingssonate“ ein wunderbarer, ruhiger und nachdenklich stimmender Roman, der zeigt, was wirklich wichtig im Leben ist und dass man sich nicht immer zerreißen muss, um glücklich zu sein!
Von mir gibt es dafür
4 / 5 !!!
Über den Autor:
„Stefan Radau, geboren 1984 im Weserbergland, ist ein Amazon Bestseller Autor, der sich intensiv mit psychologischen Themen und persönlicher Weiterentwicklung beschäftigt. Als selbst Hochbegabter versteht er die Herausforderungen eines unkonventionellen Denkens und nutzt seine Erfahrungen, um in seinen Werken Mut zu machen. Seine langjährige Tätigkeit, in der doch sehr oberflächlichen Beauty-Branche gaben ihm tiefe Einblicke in die Ängste, Zweifel und Sorgen der Menschen, insbesondere Frauen, die ihn nachhaltig geprägt haben. Mit einem späten Studium der Wirtschaftspsychologie verbindet er seine Leidenschaft für menschliche Entwicklung mit einem tiefen Verständnis von gesellschaftlichen Strukturen. In der »Gifted – Trilogie« beleuchtet er, dass es für jeden einen Platz in der Welt gibt und ermutigt dazu, sich mit Themen wie Selbstfindung, Identität und innerem Wachstum auseinanderzusetzen. Mehr unter stefan-radau.de oder Instagram stefan.radau .“
( Quelle Amazon.de )
„Frühlingssonate“ von Stefan Radau
Ein Roman erschienen im Self Publishing am 20.03.2025
ISBN 979-8309225514
194 Seiten
Hardcover
Auch als Taschenbuch erhältlich
„Frühlingssonate“ erhielt ich vom Autor verbunden mit einer Bloggerbox als kostenfreies Rezensionsexemplar. Dies hatte jedoch keine Auswirkung auf meine Meinung und Bewertung!