„Die Geschichte der Geige“

Goldener HOMER

Rezension
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Hintergrundwissen zum Buch von Sina Beerwald „Die Muse des Teufelsgeigers“, nominiert für den Goldenen HOMER 2025

„Die Geschichte der Geige/Violine“

Die ersten Formen der Geige, wie wir sie heute kennen, entstanden im 16. Jahrhundert, genauer gesagt in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts.

Allerdings muss man wissen, dass die Geige eine Entwicklung aus früheren Streichinstrumenten ist und ihre genaue Entstehung nicht auf einen einzigen Zeitpunkt festgelegt werden kann. 

Bereits im 8. Jahrhundert, im spanisch-maurischen Raum, gab es Instrumente wie das Rebec und die Fidel. Das Rebec war eine birnenförmige Konstruktion mit 1 bis meist 3 Saiten, wurde ebenfalls mit einem Bogen bespielt. Die Fidel kann genau wie das Rebec auf der Schulter oder auf dem Schoß gespielt werden. Es gab sie in verschiedenen Formen. Auch birnenförmig, aber auch spatenförmig oder achtförmig, wo sie schon eher unserer heutigen Geige gleicht. Die Fidel besaß 5 – 6 Saiten.

 

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Die Violine, wie wir sie heute kennen, verdanken wir Andrea Amati ;  er hat die Geige zwar nicht erfunden, gilt aber als „Vater der Geige“, die er handwerklich verfeinerte und so perfektionierte. Er ist aber nicht der einzige bekannte Geigenbauer Italiens: Da gab es noch die Herren mit den berühmten Namen Stradivari und Guarneri, die im 17. und im 18. Jahrhundert ihre legendären Geigen erschufen. Eine Geige des letzteren Erbauers findet sich auch im Buch „Die Muse des Teufelsgeigers von Sina Beerwald wieder 😉 Alle drei Geigenbauer stammen übrigens aus Cremona/Italien.

War die Violine lange Zeit ein Instrument, welches eher vom einfachen Volk gespielt wurde, änderte sich dies im 17./18. Jahrhundert. Sie kam immer öfter in Orchestern zum Einsatz, als namhafte Komponisten begannen, Stücke auch und für Violine zu schreiben. Claudio Monteverdi, ebenfalls aus Cremona stammend, war einer von ihnen und viele mehr sollten folgen…

Über mehrere Jahrhunderte wurde die Geige immer mehr verfeinert und verbessert. Ebenso der Bogen, der an Länge zunahm und schwerer wurde. Bereits im 16. Jahrhunderts wurden Geigen lackiert, um sie dauerhaft vor Feuchtigkeit zu schützen. Man kann sich vorstellen, wie Feuchtigkeit der verschiedenen Hölzer zugesetzt hat. Aber auch auf den Klang einer Geige hatte der Lack Einfluss! 

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Dadurch, dass die Geige als Instrument gesellschaftsfähig wurde und immer
mehr das Handwerk des Geigenbauens lernten, verbreite sie sich rasch in der ganzen Welt. Sie wurde zu einem Massenprodukt und wurde ab dem 19. Jahrhundert bis heute in Polen, Frankreich, Österreich, aber auch in Mittenwals/Deutschland nach wie vor hergestellt. Dies hat wiederum zur Folge, dass die alten Geigen von Amati, Stradivari, Guarneri und Co. sehr beliebte Sammlerstücke geworden sind, die zum Teil Millionen wert sind!
Heute gibt es auch elektronische Geigen, die vom Aussehen her oft gar nichts mehr mit einer klassischen Geige zu tun haben und auch bis zu 7 Saiten haben können. Verrückt! 😉

Aber natürlich wären all diese besonderen Instrumente nichts ohne die zahlreichen Komponisten, die mit viel Hingabe wunderschöne Stücke geschaffen haben. Eines dieser Meisterwerke, die auch ich privat sehr gerne höre, ist Antonio Vivaldis „Die vier Jahreszeiten  aus dem Jahr 1723 🙂

Aber auch Mozart, Beethoven haben Werke geschaffen, die uns bis heute verzaubern und begeistern!

Es ist wirklich faszinierend, wenn man bedenkt, dass bereits vor fast 2000 Jahren Menschen Wege gefunden haben, Melodien mit Schnüren, also Saiten zu erzeugen. Diese wurden damals noch aus Schafs- oder Ziegendarm hergestellt.  Die meisten modernen Saiten haben heute einen synthetischen Kern aus Kunststoff oder Stahl, der mit einem feinen Draht umwickelt ist, beispielsweise aus Aluminium, Silber oder Wolfram. Traditionelle Darmsaiten sind heute seltener, werden aber wegen ihres warmen Klangs von manchen Musikern geschätzt. 

Ich bin ehrlich, das alles, was ich hier geschrieben habe, ist nur eine grobe Zusammenfassung dessen, was ich in den letzten Woche über die Geige und deren Entstehung gelesen habe. Ich müsste eigentlich auch noch die Viola und das Cello mit aufführen, aber das würde wohl zu weit gehen 😉 Aber ich denke, das Wichtigste ist hier festgehalten und gibt euch einen kleinen, aber informativen Einblick! 🙂

 

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Ich habe euch mal das Geigenbaumuseum in Mittenwald/Bayern verlinkt, da ich diese Institution schon von Kindheit an kenne und immer schon vom Bauen einer Geige fasziniert war. ( Der Bau einer Geige ist noch ein Kapitel für sich wert, aber das würde hier definitiv den Rahmen sprengen 😉 ). Schaut doch einfach mal vorbei, Mittenwald hat einige Geigenbaumeister zu bieten 🙂 Und lest das Buch von Sina 😉 , da wird der Bau einer Geige und worauf man achten muss auch sehr gut erklärt 😉 Meine Rezension zum Buch folgt im September!

 

( alles unbeauftragte Werbung 😉 )

(Quellen Violinschool.com, Superprof.de, Sinfonie24.com, Wikipedia.org,  Geigenbaumuseum Mittenwald)

„Ein Lied für Molly“

Rezension 212

„Ein Lied für Molly“ von Claudia Winter

Worum geht es?

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„Die 28-jährige Bonnie Milligan lebt mit ihrem kleinen Sohn Josh in Dublin. Eines Tages entdeckt sie im Bus ein Bündel handschriftlicher Musiknoten. Spontan fasst sie den Entschluss, den Besitzer ausfindig zu machen. Ihre Nachforschungen nach dem geheimnisvollen Komponisten führen sie an die Westküste Irlands, wo sie in einem malerischen Ort am Meer auf eine Reihe eigenwilliger Charaktere stößt – und ohne es zu ahnen, auf ein lange verborgenes Familiengeheimnis. „„Ein Lied für Molly““ weiterlesen