“Und morgen wieder schön”

Rezension 396

“Und morgen wieder schön” von Marie Sand

Worum geht es?

Copyright Droemer Knaur

“Als Amanda mit ihrem Skizzenbuch im Rockbund in Paris ankommt, will sie nur eins: Karl Lagerfeld treffen und für ihn die Frisuren zeichnen. Aber so einfach wie Amanda, die aus dem kleinen Eifeler Friseurladen ihrer Mutter geflüchtet ist, sich das vorstellt, scheint es nicht zu werden. Der Weg ist steinig und lang – und doch avanciert sie als talentierte Friseurin zum Liebling der High Society der
1970er-Jahre, als sie Françoise Hardy den schrägen Pony verpasst und damit den Look einer ganzen Generation prägt. Auf der Höhe des Erfolgs aber erkrankt ihre Freundin an Brustkrebs.
Amanda begreift, was der Verlust der Haare unter der Chemotherapie mit Frauen macht. Damit trifft sie eine Entscheidung, von der sie später sagen wird: „Ich hätte etwas in meinem Leben versäumt, hätte ich diese Arbeit nicht getan.“”

( Quelle Klappentext zu “Und morgen wieder schön” von Marie Sand )

Meine Meinung:

Was einem sofort ins Auge springt, ist das Cover des Buches. Eine Frau, geschminkt und zurecht gemacht, mit einem kunstvoll gebundenen Kopftuch, nachdenklich zu Boden schauend. Das Tuch ist pink.

Betrachtet man dann den Klappentext auf der Rückseite des Buches, versteht man den Zusammenhang und ist gespannt darauf, was für eine Geschichte sich wohl zwischen den Buchseiten verbirgt.

Amanda ist 17, als sie nach Paris zieht. Im Gepäck ihr Skizzenbuch und den Traum, Karl Lagerfelds Modellen die Frisuren zu kreieren. Aber da fangen ihre Probleme schon, mir ihrer nicht-Volljährigkeit. Aus der Wohnung geworfen muss sie nun schauen, wie sie zurecht kommt. Da trifft sie auf die Tänzerin Catherine, die eigentlich Kathrin Schmitz heißt und aus Köln kommt, die ebenso wie Amanda einen Traum hegt. Den Traum vom Catwalk. Auch lernt Amanda durch Zufall den Medizinstudenten Benno kennen. Gemeinsam gehen sie durch gute und schwere Zeiten.

Im Gegensatz zu Amanda, wird Catherine von Karl Lagerfeld entdeckt und lebt fortan ihren Traum. Amanda wird zwar auf Empfehlung Karl Lagerfelds die Assistentin eines bekannten Pariser Friseurs, muss aber durch eine harte Schule gehen. Auf einer Fashion Week in Paris trifft sie Jahre später wieder auf Catherine und dann ist nichts mehr so wie es einmal war…

Das Buch beginnt im Jahr 1968. Dem ersten Kapitel vorangestellt ist jedoch eine Passage aus dem Jahr 1979 und diese ersten 2 1/2 Seiten haben mich sofort zum Weinen gebracht! Und ich hatte ehrlich gesagt Schiss, weiterzulesen!

Aber ich habe weitergelesen und ja, Stellen, an denen ich mit meinen Tränen kämpfen musste, gab es noch einige!

“Und morgen wieder schön” ist auf der einen Seite ein sehr ruhiges Buch, und auf der anderen ein Buch, welches nur so vor Dynamik und Lebensfreude und -willen strotzt!

Es war wunderbar, Amanda bei ihrem Weg zur Seite stehen zu dürfen und zu beobachten, welche Entwicklung sie durchmacht. Marie Sand hat sich einer wahren Geschichte bedient und wenn diese wahre Geschichte nur halb so schön ist wie die vorliegende, dann ist diese Friseurin, die als Vorlage dient, einfach ein herzensguter und durch und durch guter Mensch!!

Auch die anderen Protagonisten im Buch – und selbst Karl Lagerfeld 😉 – fand ich sehr gut gelungen. Sie hatten an den richtigen Stellen ihre Macken und waren dadurch authentisch und glaubhaft.

Ich fand es aber auch sehr interessant, einen kleinen Einblick in die Pariser Mode- und Frisurenwelt der 70er Jahre zu erlangen; ich konnte es mir wirklich gut vorstellen, was durch Marie Sands Schreibstil aber auch sehr leicht war.

“Und morgen wieder schön” enthält auch tolle Anregungen, wie mit Frauen, die an (Brust)Krebs erkranken, umgegangen werden soll. Denn außer Medikamenten und Chemotherapien gibt es noch so viel mehr, was auf dem Wege der Besserung helfen kann, z.B. eine gut sitzende Frisur, mit der man sich einfach schön fühlt! Von daher finde ich es toll, dass Marie Sand sich dieses Themas annimmt und es passt hervorragend in den Oktober 🙂 Denn der Oktober ist auch Brustkrebsoktober, somit ist das Pink des Kopftuches wohl auch sehr bewusst deswegen gewählt 🙂 #pinktober #gemeinsamgegenbrustkrebs

Hach, dieses Buch ging und geht mir so nah, es sollte am besten von allen gelesen werden! 🙂 Und es gab so viele schöne Sätze! 🙂

“Pink sollte dieses Tuch sein, ein Modeaccessoire, wie Karl es mochte, ein Signal an jede Leserin der Elle: Sei eigenwillig, lebe deinen Stil!” ( Seite 227, letzter Satz )
“Nimm die Frauen in den Arm. Als Arzt kann ich das nicht, aber du darfst das”, hatte er ihr vor Jahren gesagt. Sie tat es vor dem Abnehmen der Haare und auch danach. Fing den Schock der Frauen ab und ließ zu, dass sie die Traurigkeit mit ihr teilten.” ( Seite 255, Zeile 16-20 )

Diese beiden sind nur eine klitzekleine Auswahl, aber ich denke, sie geben bereits einen guten Eindruck.

Von mir bekommt “Und morgen wieder schön” von Marie Sand daher

5 !!!

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Über die Autorin:

“Marie Sand lebt in Berlin. Sie studierte Kunstgeschichte, arbeitete in Zeitungsverlagen und war 16 Jahre in einer politischen Institution im Medienbereich sowie im Referat für internationale Beziehungen tätig. Sie engagierte sich für die Verwirklichung der Menschenrechte in Südasien. Seit 2009 berät sie als Freiberuflerin Autoren zu den Bereichen Buchkonzept und Schreiben von Unternehmens- und Sachbüchern. Ihre Leidenschaft aber ist die Spurensuche nach außergewöhnlichen Heldinnen in der Literatur – und in der Zeitgeschichte.”

( Quelle Droemer-Knaur.de )

“Und morgen wieder schön” von Marie Sand

Ein Roman erschienen bei Droemer Knaur am 02.09.2024

ISBN 978-3426447789

288 Seiten

Klappenbroschur

Auch als Ebook erhältlich

www.droemer-knaur.de

“Und morgen wieder schön” von Marie Sand wurde mir vom Verlag als Besprechungsexemplar kostenfrei zur Verfügung gestellt. Dies hatte jedoch keine Auswirkung auf meine Meinung und Bewertung!

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