Rezension 356

“Julis Reise” von Ivy Bell

Worum geht es?

Juli müsste eigentlich rundum glücklich sein: Sie ist verheiratet, hat einen Sohn, wohnt in einem großen Haus, hat einen guten Job, tolle Freunde, ihre Eltern…

Aber nach einem Arztbesuch wird ihre Welt komplett auf den Kopf gestellt und plötzlich kommt Juli ihr Leben völlig verlogen vor! Sie hat es irgendwie geahnt, dass etwas nicht stimmt, aber jetzt hat sie es schwarz auf weiß!

Um wieder einen klaren Kopf zu bekommen und um ihre Vergangenheit aufzuarbeiten, reist sie alleine nach Lanzarote. Dort sucht sie nicht nur nach einem geheimnisvollen Mann, sondern auch nach sich selbst. Zum Glück findet Juli sehr schnell neue Freunde, und noch viel mehr…

Meine Meinung:

Zuallererst möchte ich auf das schöne Cover zu sprechen kommen: Es zeigt eine Frau, die mit dem Rücken zu uns gekehrt einen gepflasterten Weg hinunterläuft, direkt auf das Meer zu. Die Farbe der Erde links und rechts vom Weg, sowie der dunkle Fels im Hintergrund und die Vegetation, geben einen einen Hinweis darauf, dass es sich um einen südlich gelegenen Ort handeln muss, wahrscheinlich vulkanischen Ursprungs. Wenn wir in die Geschichte von Ivy Bell eintauchen, werden wir kaum umhin kommen, die Figur auf dem Cover mit Juli gleichzusetzen, denn auch diese hat lange, lockige Haare!

Die Geschichte um Juli ist an und für sich eine recht spannende, die gespickt ist mit überraschenden Wendungen und unvorhergesehenen Situationen. Letztendlich hat die Autorin Ivy Bell zwei Geschichten miteinander verflochten, einmal Julis Suche nach einem bestimmten Mann, der mit ihrer Vergangenheit verknüpft ist und Julis Suche nach ihrem Platz im Leben.

Ich fand den Plot der Geschichte, bis zu einem gewissen Punkt fast am Ende, richtig gut. Man konnte den Gedanken und der Handlungsweise von Juli sehr gut folgen, ich hätte wahrscheinlich genauso reagiert und agiert, wie sie es getan hat. Sie lernt auf Lanzarote nicht nur neue Freunde kennen, sondern auch einen Ort, eine Lebensweise, die sie bis dahin noch gar nicht kannte und wo sie sich auf Anhieb wohlfühlt. Juli lebt in den Tag hinein, lernt aber auch Land und Leute kennen. Mit dem Auto erkundet sie die Insel, nicht immer allein.

Es gelingt ihr den Spuren ihrer Vergangenheit nahe zu kommen und gleichzeitig zu erkennen, dass ihre Gegenwart ein Konstrukt ist, das ziemlich wackelig ist. Juli denkt viel nach in der Zeit auf der Insel und fällt letztendlich eine Entschiedung…

Vieles, was in Ivys Roman vorkommt, fand ich spannend, berührend und einfach wunderschön! Vor allem ihre Landschaftsbeschreibungen! 🙂 Ich habe jetzt so eine Lust selbst mal nach Lanzarote zu reisen und all das zu sehen, wovon sie in ihrem Roman geschrieben hat. Ich gehe davon aus, dass Ivy Bell selbst mal auf Lanzarote war, so toll und authentisch sie alles ausgeführt hat! 🙂 Auch die anderen Charaktere, die in diesem Buch vorkommen, fand ich sympathisch und überzeugend.

Aber nicht alles empfand ich als rund: Ivys Eltern empfand ich, wenn man berücksichtigt, was Julis Reise zugrunde liegt, als zu konstruiert. Ebenso die Situation gegen Ende des Romans. Leider kann ich nicht mehr darauf eingehen ohne zu spoilern, aber es gibt da ein Aufeinandertreffen, welches in meinen Augen sehr unrealistisch und zu schnell abgehandelt rüberkommt. Wenn ihr das Buch lest, wisst ihr bestimmt was ich meine! Das war mir alles zu viel Friede Freude Eierkuchen! 😉

Aber das ist auch schon alles, was ich zu “bemängeln” habe! 🙂 Wie bereits erwähnt, weckt “Julis Reise” in mir eine Sehnsucht, unbedingt auch mal an diesen Ort zu reisen zu wollen! 🙂 Das hat die Autorin mit ihrem Schreibstil wundervoll hingekriegt! 🙂

Mein Fazit zum Buch: Wer eine leichte, sommerliche Geschichte lesen möchte, woman vorher schon ahnt, dass es ein Happy End gibt und wer Lust hat in und mit Büchern zu reisen, dem sei “Julis Reise” von Ivy Bell sehr ans Herz gelegt! 🙂

Von mir bekommt das Buch

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Über die Autorin:

Ivy Bell ist verheiratet und Mutter von 2 Kindern. Mit ihrer Familie lebt sie in Berlin. Bücher und Geschichten bestimmten schon immer Ivys Leben, daher ist es nicht verwunderlich, dass sie in der Elternzeit begann, eigene Geschichten zu Papier zu bringen, aus denen dann letztendlich ihr erstes Buch resultierte.