“Feuer im Elysium”

Rezension 153

“Feuer im Elysium” von Oliver Buslau

Worum geht es?

Copyright Emons Verlag

“Als der junge Schlossverwalter Sebastian Reiser nach Wien gelangt, bereitet Ludwig van Beethoven gerade die Uraufführung seiner neunten Sinfonie vor. Die ganze Stadt fiebert dem Konzert im Kärntnertortheater entgegen. Doch die Aufführung ist umstritten – nicht nur bei den konservativen Musikenthusiasten, sondern auch bei verbotenen Burschenschaften. Reiser bekommt die Chance, im Orchester mitzuwirken, und gerät in ein gefährliches Geflecht aus Intrigen und geheimer Politik.”

( Quelle Klappentext zu “Feuer im Elysium” von Oliver Buslau )

Meine Meinung:

Auf dieses Buch habe ich mich sehr gefreut! Auf das Beethovenjahr hatte ich mich sehr gefreut! Und dann kam Corona…

Ich finde es so, so schade, dass das Beethovenjahr 2020 so unterging, niemand hat sich für diesen tollen Künstler interessiert! Nun gut, sämtliche Veranstaltungen wurden ja auch abgesagt oder digital gezeigt, das bekam aber nicht jeder mit! Und Corona überlagerte ja auch alles andere…

Um so mehr ist es mir eine Freude nun endlich diesen tollen Kriminalroman von Oliver Buslau vorstellen zu können, vorstellen zu dürfen! Alleine dieses dezente, aber kraftvolle Cover ist sehr gelungen. Hier sieht man es nicht so, aber der Kopf Beethovens glänzt auf der Buchhülle und ist leicht erhaben. Sehr, sehr gut gemacht!

Sebastian Reiser reist nicht ganz freiwillig nach Wien. Sein Herr, der Edle von Sonnberg, kommt bei einem Unfall ums Leben und der neue Dienstherr Reisers entlässt ihn aus den Diensten des Hauses, in dessen Diensten bereits sein Vater stand ( dieser kommt bei dem Umfall ebenfalls ums Leben). Und damit entzieht er ihm auch fast jede Möglichkeit Theresia, die Tochter seines alten Herrn, zu ehelichen.

Dadurch, dass er ohne Papiere nach Wien reist, wird es ihm erschwert eine Anstellung zu bekommen, trotz dessen er Rechtswissenschaften studiert hat. Zum Glück trifft er auf seinen einstigen Geigenlehrer Piringer, der sich seiner annimmt. Auch seinen ehemaligen Studienkollegen Hänsel trifft er auf Wiens Straßen, aber ob der es gut mit Reiser meint, als er ihm eine Arbeit anbietet?…

Parallel dazu lernen wir auch Theodor Kreutz kennen. Einen jungen Mann, der sich als sein Mitbewohner  Julius Wellendorf ausgibt. Dieser stirbt an Schwindsucht, doch kurz vor seinem Tod hat er Kreutz etwas gegeben, eine seltsame Einladung, die auch ihn nach Wien führt…

Aus beiden Sichtweisen wird dieser Roman hier geschildert, wobei mir der Letztere, dieser Kreutz immer unsympathischer wurde… Gewollt? Den Reiser mochte ich sehr! 🙂

Von Anfang an hat mich diese Geschichte gefangen genommen, wenn auch auf eine ruhige Art und Weise. Ich habe es ein wenig mit dem Österreichischen Gemüt verglichen, so ein bisschen gemütlich, aber durchaus erhaben! 😉 Und spannend ist es auch noch! 🙂

Der Leser ahnt gleich zu Beginn, dass der Unfall mitnichten ein Unfall war und es ist interessant mitzuverfolgen, wie auch Reiser nach und nach Dinge hinterfragt, nachforscht und die losen Fäden miteinander verbindet, um am Ende dem Täter, dem Verbrecher einen Strick daraus zu drehen! 🙂

Kombiniert wird diese Kriminalgeschichte mit dem aufsehenerregenden Ereignis der Uraufführung von Beethovens 9. Sinfonie im Kärntnertortheater, für die auch Reiser dank seines alten Geigenlehrers Piringer den Geigenbogen schwingt! Beethoven ist sein Idol! In einem Stück von Beethoven mitzuwirken ist eine große Ehre und eine fast nicht zu stemmende Aufgabe, denn so etwas schwieriges hat Reiser noch nie gespielt! Aber nicht jeder in Wien ist mit dieser Aufführung einverstanden.  Vermutet man doch eine geheime Verschwörung gegen das Kaiserreich! Denunziantentum ist angesagt und man fragt sich, wer hier wirklich “gefährlich” ist!

Burschenschaften treiben ihr Unwesen, doch “kämpfen” sie nicht immer auf der selben Seite. Aber würden sie soweit gehen, Morde zu verüben, nur um ihren Ansichten Ausdruck zu verleihen?

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Und mittendrin Reiser. Irgendwie ein armer Tölpel, der das alles gar nicht möchte, sondern nur seine Theresia ehelichen will. Immer mehr gerät er zwischen die Fronten, bis es am Ende im Kärntnertortheater zum fulminaten Showdown kommt!…

Oliver Buslau hat mit “Feuer im Elysium” einen Kriminalroman geschaffen, den man genießen muss, wie die Sinfonien von Beethoven oder ein leckeres Stück Sachertorte! Die Bilder, die in meinem Kopf entstanden sind, klingen immer noch nach! Ebenso die Musik, die ich, wenngleich nur in Worten beschrieben, durchaus hören konnte! Etwas, dass ich in diesem Moment mit Beethoven gemein habe. 😉 Wie kann ein Mensch, der am Ende nichts mehr gehört hat, nur so Großartiges komponieren? Absolut phantastisch!! Ich gestehe, ich bin ein Klassik-Fan und besonders Beethoven höre ich sehr, sehr gerne! Ich bin quasi ein Fan-Girl! 😉 Aufgewachsen in Bonn sind wir beide ja Rheinländer durch und durch! 🙂

Man erhält in diesem Roman auf jeden Fall einen kleinen Einblick in Beethovens Privatleben, eigentlich geht es ja in erster Linie um Reiser und die Machenschaften der Reichen und Adligen! Aber auch die Musik kommt nicht zu kurz! Wer sich für klassische Musik interessiert, wird auf jeden Fall auf seine Kosten kommen! 🙂

Ich bin immer noch sehr angetan von “Feuer im Elysium”, von der Sprache, aber auch von der Musik! Öfters habe ich mir schon die 9. angehört! Die Atmosphäre im Buch war aber auch einfach zu schön, ebenso die Straßen- und Platzbeschreibungen, die Szenen bei Beethoven zu Hause oder auch beim Piringer, wenn seine Frau zu Mittag gekocht hat, ganz zu schweigen von den Proben! Ich hätte ewig weiterlesen können und war wirklich ein klein wenig traurig, als es zu Ende war…

Daher bleibt mir am Ende nur noch meine Bewertung abzugeben und selbstverständlich gibt es für Oliver Buslau und seinen Roman

5 und eine unbedingte Leseempfehlung!!

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Über den Autor:

Oliver Buslau begann Ende der neunziger Jahre seine Autorenkarriere als Erfinder des Wuppertaler Privatdetektivs Remigius Rott, der bis heute seine Fälle löst. Darüber hinaus schrieb er unter anderem Krimis um das Thema Musik, unter anderem den Beethoven-Krimi »Feuer im Elysium«. ”

( Quelle Emons Verlag )

“Feuer im Elysium” von Oliver Buslau

ein Kriminalroman erschienen im Emons Verlag am 23.01.2020

ISBN 978-3740806163

496 Seiten

Hardcover

auch als ebook erhältlich

www.emons-verlag.com

“Feuer im Elysium” von Oliver Buslau wurde mir vom Emons Verlag zur Rezension kostenfrei zur Verfügung gestellt. Dies hatte jedoch keine Auswirkung auf meine Meinung und Bewertung!

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