Rezension 029
“Freedom Bar” von David Bielmann
zum Inhalt:
Bert Bucher sieht sich als Musiker auf dem besten Wege Rockstar zu werden. Als seine Großmutter verstirbt, zieht er nach Freiburg/CH in deren Wohnung, um diese zu entrümpeln, doch konzentriert er sich mehr auf seine “Musikkarriere”, als auf das, was seine Eltern ihm aufgetragen haben. Und Freiburg scheint ihm der richtige Ort, um seinen Lebenstraum voranzutreiben! Doch ganz so einfach läuft es nicht: ein YouTube-Video entlarvt ihn als Blindgänger! Und dann verliebt er sich auch noch in einen vermeintlichen “Fan”. Zu guter Letzt soll er auch noch einen Hut, den er zufällig gefunden hat, im Auftrag seiner verstorbenen Oma seinem rechtmäßigen Besitzer zurückgeben…So hatte sich Bert Bucher das alles nicht vorgestellt…
Johann B. Grab hat ganz andere Probleme. Er betreibt die Buchhandlung “Wissensarchiv”, die mehr schlecht als recht läuft. Früher ein viel besuchter Ort, haben längst Google und Co. dem “Wissensarchiv” den Rang abgelaufen. Hinzu kommt, das sich seine griechische Frau Maria ein Kind wünscht, doch Johann ist zeugungsunfähig! Da er seine Frau aber über alles liebt, überlegt er sich gemeinsam mit ihr, wie sie das Problem lösen könnten…
Henry Schweizer betreibt die “Freedom Bar”. Ein Ort, wo sich Tag für Tag ein bunter Kundenstamm trifft, um sich die Alltagssorgen von der Seele zu trinken und im Vergangenen und zukünftigen Träumen zu schwelgen. Auch Henry hatte Träume, damals, mit Katharina. Nach Amerika wollten sie beide! Doch dann kam alles anders! Katharina ging, er blieb! Und mit ihm seine Träume von der großen Freiheit! Und die “Freedom Bar”…
Fazit:
“Freedom Bar” von David Bielmann ist ein leiser, feiner Roman über Menschen, die sich wenig zutrauen und es dann doch schaffen, über sich hinaus zu wachsen!
Also ein Roman über Menschen, wie es sie überall auf der Welt gibt, nicht nur in Freiburg/CH!
Obwohl das Buch nicht vor Spannung strotzt, gibt es doch immer wieder spannende Momente, die einen immer weiter lesen lassen müssen! Und betrachtet man das Buch von David Bielmann dann vom Anfang bis zum Ende und wieder zurück, so erkennt man doch ganz klar eine Steigerung in der Dramatik. Von der Handlung ganz zu schweigen!
Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven. So kommt jeder unserer Protagonisten zu Wort. Jeder erzählt seine Geschichte und der Leser ist hautnah dabei.
So können wir mitverfolgen, wie sich die Wege dieser drei Menschen kreuzen und wie sie über Nebencharaktere miteinander verbunden sind! So wohnen sie doch alle in der Lausannegasse 43, über der “Freedom Bar” und über der Buchhandlung! Sie kennen sich aber nicht wirklich! Dies ist erstaunlich interessant geschrieben und lässt sich noch besser lesen! Die Sätze fließen geradezu wie ein Bach, nicht zu schnell, aber auch nicht zu langsam, dass die Wörter ins Stocken geraten könnten.
Der Epilog am Ende des Buches gibt dem Ganzen dann einen würdigen Abschluss! Und ich war ein klein wenig traurig, dass dieser wunderschöne Roman mit all diesen liebenswürdigen und zum teil auch skurrilen Figuren nun beendet ist!…
“Jeder braucht doch irgendwas, wofür er sich begeistert, oder?”, sagte Heinrich nach einer Denkpause. “Jeder braucht doch ein bisschen Hoffnung, ein paar Träume. Auch wenn sie dann nicht in Erfüllung gehen, es reicht doch schon, wenn man sie nur im Kopf hat. Wenn man sie nicht vergisst. Sonst geht man ja kaputt, verstehst du?”
(Zitat “Freedom Bar”, Seite 184)
Von mir bekommt “Freedom Bar” ganz klar
5 !!!
“Freedom Bar” von David Bielmann wurde mir als Rezensionsexemplar kostenlos vom Riverfield Verlag zur Verfügung gestellt! Dies hatte jedoch keinen Einfluss auf meine Meinung und Bewertung!
zum Autor:
David Bielmann wurde 1984 in Rechthalten in der Schweiz geboren, wo er immer noch lebt. Er studierte an der Universität Freiburg/CH Germanistik und Geschichte und arbeitet seit 2008 als Lehrer. Er schreibt auch unter dem Pseudonym Pierre Paillasse.
“Freedom Bar” von David Bielmann
ein Roman eschienen im Riverfield Verlag
ISBN 978-3952452349
304 Seiten
Hardcover