Rezension 137

Cold Case – Das gezeichnete Opfer von Tina Frennstedt

übersetzt von Hanna Granz

Worum geht es?

* Ein Mord erlaubt kein Vergessen *

“Nebel liegt über Südschweden, als bei einem Leuchtturm eine der provokantesten Künstlerinnen des Landes tot aufgefunden wird. An ihrer Leiche finden sich Spuren einer einzigartigen Sorte Lehm, der einen COLD CASE wieder in den Fokus rückt: Vor 15 Jahren wurde der junge Pianist Max Lund auf brutale Weise ermordet. Am Opfer fand man damals das gleiche Material. Tess Hjalmarsson ermittelt unter Hochdruck. Sie muss die Verbindung zwischen den Opfern finden, um einen nächsten Mord zu verhindern …”

( Quelle Klappentext zu “Cold Case – Das gezeichnete Opfer ” )

Meine Meinung:

“Cold Case – Das gezeichnete Opfer” von Tina Frennstedt ist der dritte Teil meiner Krimi- und Thriller-Flatrate aus dem Bastei Lübbe Verlag!

Ich war sehr auf dieses Buch gespannt, zumal es der zweite Cold Case – Band von Tina Frennstedt um die Ermittlerin Tess Hjalmarsson ist. Man kann dieses Buch aber lesen, ohne das vorherige Buch zu kennen! Dafür schonmal Daumen hoch!

Das erste Kapitel in diesem Buch konfrontiert uns direkt mit einem Geschehen aus dem Jahr 2004. Ein Verbrechen wurde an dem jungen Max Lund verübt, an dessen Leiche man einen unbekannten Lehm fand. Im weiteren Verlauf der Geschichte gibt es immer wieder Rückblenden in dieses Jahr und als Leser bekommt man ein Gefühl und Einsicht in das, was Max damals passiert ist.

Jetzt in der Gegenwart ist wieder ein Mord geschehen, an dessen Leiche man erneut diesen unbekannten Lehm fand! Dieses Indiz fand ich überaus spannend und faszinierend! Auch, dass das neue Opfer, wie damals auch Max, kurz vor deren Tod mit “zwinkernden Scheinwerfern” geblendet wurden. Die beiden Fälle müssen ganz klar zusammenhängen, aber wie?

Tess Hjälmarsson rollt den alten Fall wieder auf, dabei stoßen sie und ihre Kollegen auf Fehler und Versäumnisse in der Vergangenheit. Und ihnen bleibt nicht viel Zeit, diesen Fall zu klären, denn das Cold Case – Team soll aufgelöst werden…

Es ist und bleibt spannend bis zum Schluss! Die Schlinge um die Verdächtigen zieht sich immer weiter zu, aber hängen beide Fälle wirklich zusammen? Bis fast kurz vor Schluss weiß man als Leser wirklich nichts, rätselt aber natürlich fleißig mit und hat sicher auch die ein oder andere Vermutung! Aber liegt man damit richtig? Es wird aus verschiedenen Erzählperspektiven berichtet, u.a. wird von “Die Ehefrau” erzählt. Man weiß aber nicht, wer sie ist oder ihr Mann! Immer wenn man, wie die Ermittler letztendlich auch, meint, der Auflösung einen Schritt nähergekommen zu sein, tut sich eine neue Tür auf…

Mir hat dieses Buch richtig, richtig gut gefallen! Und es war auch nicht so düster, wie andere skandinavische Krimis oder Thriller, denn das mag ich ja so gar nicht! Und ich fand es sehr gut ge- und beschrieben! Man merkt, dass da ein Profi am Werk war! Zum Teil hat die Autorin eigenes Erlebtes in das Geschehen verflochten. Und…es gab tatsächlich einen Fall in Südschweden, ähnlich dem von Max Lund. Allerdings wurde der “echte” Cold Case nie gelöst…

In anderen Rezensionen zu diesem Buch hieß es, dass das Privatleben der Protagonistin zu sehr ausgebreitet wurde. Das kann ich nicht unterschreiben. Ich fand die Menge an Privatleben durchaus angemessen, da kenne ich Bücher, wo mehr auf dem Privatleben herumgeritten wird. In “Hexenjäger” war dies ja ein Aspekt, den ich kritisiert habe! Ich fand die Mischung aus Ermittlungsarbeit und private Einsicht sehr gelungen und zeigt, dass auch weibliche Polizisten nicht nur tough und abgebrüht sind, sondern vor allen Dingen Frauen!

Also, bis zum Schluss hatte ich so meine Vermutungen, aber die Auflösung hat mich dann doch etwas überrascht, vor allem die Hintergründe, die zu dem Mord bzw. den Morden führten! Hätte ich nicht gedacht! Und daher von mir ein großes Lob und verdiente

5 !!! 🙂

Jetzt Verfügbarkeit prüfen*

Ein sehr lesenswerter und gut fundierter skandinavischer Krimi! Ich überlege tatsächlich, mir auch Band 1 zuzulegen…

Über die Autorin:

“Tina Frennstedt arbeitet als Kriminalreporterin beim schwedischen Fernsehen und ist – wie die Protagonistin ihrer COLD-CASE-Krimireihe – Expertin für Mordfälle, die jahrzehntelang nicht aufgeklärt wurden. Ihre Reportagen sind preisgekrönt und bilden den realitätsnahen Hintergrund für ihre Krimis, deren Schauplatz das südschwedische Österlen ist. Der erste Band, COLD CASE – DAS VERSCHWUNDENE MÄDCHEN, war ein großer Erfolg und wurde in Schweden als bestes Krimidebüt 2019 …”

( Quelle Bastei Lübbe )