“Emma”

Rezension 257

“Emma” von Jane Austen

Worum geht es?

Copyright Coppenrath Verlag

“Emma Woodhouse ist die einflussreichste junge Frau im beschaulichen Dorf Highbury, wo sie mit ihrem Vater lebt. Als reiche Erbin ist sie zwar selbst fest entschlossen, niemals zu heiraten, unterhält sich aber mit allerlei Verkupplungsversuchen im Freundes- und Bekanntenkreis. Dabei entstehen eine Reihe von Missverständnissen und Peinlichkeiten, sodass Mr. Knightley, der engste Freund der Familie, einschreitet und Emma scharf kritisiert. Während Emma ihre Fehler einsieht und sich nach und nach um Schadensbegrenzung bemüht, verliebt sie sich doch noch … ”

( Quelle Klappentext zu “Emma” von Jane Austen )

Meine Meinung:

Bevor ich zum Inhalt des Buches komme, lasst uns doch erstmal gemeinsam die Aufmachung des Buches anschauen:

Ist es nicht wunder-, wunderschön? 🙂 In natura nochmal viel besser als wie hier auf den Fotos! 🙂 Der Einband des Buches ist aus hochwertigen Strukturpapier, das Leinen sehr ähnelt. Fühlt sich unglaublich gut an! Die hochgeprägten Rosen tun ihr übriges! So schön anzusehen! 🙂 Weiterhin wurde der Einband mit Goldfolie versehen, was das Buch zurecht zu einer Schmuckausgabe macht!

Copyright Coppenrath Verlag

Aber nicht nur das Äußere ist zauberhaft gestaltet, auch das Innere wartet mit verspielten Details und aufwendigen Extras auf. Da wären eine Karte von Highbury und Umgebung, Rezepte, ein Brief von Jane Austen aus dem Jahr 1815… Alles so liebevoll gestaltet, dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen mag! Ein großer Dank dafür gilt der Illustratorin Marjolein Bastin, die mit viel Liebe zum Detail gearbeitet hat!! 🙂

 

Und ich glaube, dies ist u.a. mit ein Grund, warum ich so ewig für das Buch gebraucht habe!! 😉 Man kann und will es eigentlich gar nicht schnell lesen, das würde dem Buch gar nicht gerecht werden! Nichtsdestotrotz gab es immer wieder Längen oder langweilige Passagen, wo ich mich schon gefragt habe, ob das nötig war? Wenn ich aber bedenke, dass “Emma” Anfang des 19. Jahrhunderts geschrieben wurde, muss ich einräumen, dass diese Art zu schreiben wie in “Emma” damals vermutlich en voque war!

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Gehen wir nochmal auf den Klappentext zurück (s.o.) :

Einer jungen Frau, von Beruf Tochter, ist langweilig und sie übt sich in ihrem Bekanntenkreis als Kupplerin. Sie selbst hält aber nicht viel vom Heiraten. Bis sie sich selbst verliebt…

Nun denn, obgleich ich viele Dialoge sehr zäh fand, kann ich nicht behaupten, die Geschichte ist langweilig, denn das ist sie bei weitem nicht! Ich mochte diese alte Art und Weise des Sprechens schon recht gerne, so höflich und nicht verletzend. So  etwas fehlt in unserer heutigen Gesellschaft! Das war wirklich sehr angenehm! Und wahrscheinlich deswegen so anstrengend! 😉

Ein Beispiel:

(…)”Ach, wenn ich doch bloß so gut spielen könnte wie Sie und Miss Fairfax!” “Stellen Sie uns nicht auf eine Stufe, Harriet! Ich kann mein Klavierspielen ebenso wenig mit Ihrem vergleichen, wie eine Lampe sich mit der Sonne vergleichen kann.” “Ach, du liebe Güte! Ich glaube, Sie spielen doch besser. Ich glaube, Sie spielen mindestens ebenso gut. Ich höre Sie bestimmt viel lieber. Alle sagten doch gestern Abend, wie schön Sie gespielt haben.” “Denen, die etwas davon verstehen, muss der Unterschied aufgefallen sein. In Wirklichkeit ist es so, Harriet: Ich spiele gerade gut genug, dass man mich lobt, aber das Klavierspiel von Jane Fairfax ist über jedes Lob erhaben.” “Nun, ich werde jedenfalls immer der Meinung sein, dass Sie ebenso gut spielen.” (…)

( Quelle “Emma” von Jane Austen, Seite 194, Schmuckausgabe, Coppenrath Verlag )

Versteht ihr, was ich meine? Solche Dialoge ähnlicher Art kommen sehr häufig vor. Man muss sich wirklich darauf einlassen und darf nicht vergessen, wann das Buch geschrieben wurde!

Ich fand, dass die Geschichte auch erst so ab der Hälfte des Buches Fahrt aufnahm, also da, wo Emma sich so langsam eingestehen muss, sich verliebt zu haben. 😉 Und dann wurde es auch etwas…ich sag mal: amüsanter! 🙂 …

War mir die Figur der Emma zu Beginn noch recht unsympathisch, so änderte sich dies im Laufe des Geschehens! Denn was ich als sehr starken Charakterzug empfinde und sehr mag ist, wenn sich jemand eingestehen kann, Mist gebaut zu haben! Und das kann Emma! Sie reift regelrecht zu einer feinen Dame heran und hört auf, sich in die Liebesdinge anderer einzumischen; sie wird erwachsen…

Ganz besonders sympathisch war mir Emmas Vater, Mr. Woodhouse. Der hat so einen feinen Humor und passte vortrefflich in die Geschichte! Ich würde mal sagen, typisch britisch! 🙂 Aber auch alle anderen Charaktere fand ich sehr gut skizziert und es hat mir gefallen, mit ihnen allen einen Abstecher ins frühe 19. Jahrhundert zu machen! 🙂

Alles in allem kann ich Klassiker-Fans, Jane Austen-Fans und allen, die es noch werden wollen ;-), diese Schmuckausgabe sehr ans Herz legen! 🙂 Sie ist nicht nur optisch ein Hingucker und lässt sich gut verschenken, nein, auch inhaltlich war das Buch, trotz Längen, ein Genuss, den ich nicht missen möchte!

Von mir bekommt dieser mehr als 200 Jahre alte Klassiker

4 – 5 !!!

Und da bleibt mir nur zu sagen: Ende gut, alles gut! 🙂

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Über die Autorin:

Jane Austen wurde am 16.12.1775 in Steventon geboren und starb am 18.07.1817 in Winchester. Sie war eine britische Schriftstellerin und zu ihren Hauptwerken gehören u.a. “Emma” und “Stolz und Vorurteil”.  Jane Austen liebte es, sich mit Humor der britischen Upperclass anzunehmen.

Siehe dazu auch https://www.kapitel11.de/jane-austen/

Über den Übersetzer:

“Die deutsche Übersetzung von Horst Höckendorf erschien erstmals 1965, die Neuauflage mit einem Nachwort von Klaus Udo Szudra erstmals 1976 im Aufbau-Verlag, Berlin und Weimar!”

( Quelle Coppenrath Verlag )

“Emma” von Jane Austen

Ein Roman erschienen in einer Schmuckausgabe beim Coppenrath Verlag am 23.01.2020

ISBN 978-3649634775

416 Seiten

Hardcover

www.coppenrath.de

“Emma” von Jane Austen wurde mir vom Coppenrath Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Dies hatte jedoch keine Auswirkung auf meine Meinung und Bewertung!

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