“Fliegendes Bäumchen”

Rezension 335

Fliegendes Bäumchen” von Mario Gastal

Worum geht es?

Copyright Mario Gastal

“Die Weihnachtszeit ist eine Zeit voller Vergnüglichkeit, aber sie birgt auch Fragen: Warum legt der Nikolaus ausgerechnet was in die Schuhe? Oder was sich wohl nie jemand fragt: Was wünscht sich der Weihnachtsmann eigentlich zu Weihnachten? Neben Geschenken hofft Arifa auf weiße Weihnachten, doch sie muss erfahren, dass es immer seltener schneit – fallen dieses Jahr Schneeflocken? Schließlich sind es ebenso herzzerreißende wie herzberührende Erlebnisse, die ihr zeigen, worauf es an Weihnachten ankommt und dass das Schenken manchmal schöner sein kann als das Beschenktwerden. Und das Unglaublichste ist, wie ein kleines Bäumchen ganz Großes bewirkt.”

( Quelle Klappentext zu “Fliegendes Bäumchen” von Mario Gastal )

Meine Meinung:

Ich habe mir wirklich sehr viel von diesem Buch versprochen, auf eine wunderschöne Weihnachtsgeschichte gehofft! Das Cover zum Buch sieht ja auch total süß aus! Dazu habe ich mich von den ausschließlich sehr guten Rezensionen beeinflussen lassen, was ich eigentlich nie mache! Ich möchte unvoreingenommen an ein Buch herangehen. Aber ich muss sagen, die allzu positive Meinung der anderen Rezensenten teile ich leider nicht!

Warum? Was hat mir nicht gefallen?

Die Geschichte fing auch wirklich gut an, aber dann stand auf einmal der Klimawandel im Vordergrund! Kann man ja mal anreißen, aber ständig auf dieses Thema zurückkommen? In einer Weihnachtsgeschichte? Das fand ich total Fehl am Platz! Immerzu wurde belehrend darauf hingewiesen, dass dieses und jenes nicht gut für die Umwelt, die Menschen und die Erde ist! Dann aber den Baum mit Lametta schmücken?? Ich bin ehrlich, dieses Buch hat mich total geärgert!!

War denn alles blöd in der Geschichte?

Nein! Natürlich nicht! Ich fand es sehr schön, dass der Autor auf Weihnachtsbräuche eingegangen ist und diese kindgerecht erklärt hat. Auch die Geschichte mit Arifas Freundin und ihrer Maus fand ich sehr schön! DAS hätte die Weihnachtsgeschichte in diesem Buch sein können, sein sollen! Diese hätte der Autor zum Hauptthema machen können, machen sollen!

Positiv hervorzuheben ist auch, dass die Geschichte sehr gut geschrieben ist! Sie liest sich leicht und ist damit auch gut zum Vorlesen geeignet. Ich werde sie allerdings keinem Kind vorlesen, dieses wäre dann ja viel zu deprimiert! Ich finde, man kann so Umweltthemen, warum es immer seltener schneit zum Beispiel, mal erwähnen und es dann den Eltern, dem (Vor)Leser überlassen, das Thema auszuweiten.

Somit bin ich ein wenig traurig, dass mir die Geschichte um Arifa und ihre Familie nicht so gefallen hat! Auch das Bäumchen hat für mich nicht die Gewichtigkeit, wie es im Klappentext versprochen wird! Ich wünsche mir mehr kindlich unbedarfte Weihnacht! Oder aber ein Buch, wo von vornerein klar ist, dass es um Umweltthemen geht! Aber zum Glück sind Geschmäcker verschieden und was mir nicht gefällt begeistert eventuell jemand anderes…

Fazit: Wenn jemand es schön findet, dass in Weihnachtsgeschichten auch auf Umweltprobleme eingegangen wird, wird gefallen an dem Buch finden.

Daher

3 !!!

Über den Autor:

“Mario Gastal kommt aus Berlin, wobei er als absoluter Naturfreund regelmäßig den Kontrast zur Großstadt braucht. Jedes Jahr treibt es ihn ins unmittelbare Umland, ans Meer oder in die Berge, wo er entweder gerne wandert oder einfach die Sonne genießt. Seine größte Leidenschaft ist das Schreiben, und seit er Lesungen abhält, gehört auch dies zu seinen liebsten Beschäftigungen. Insbesondere empfindet er es als wundervoll, wenn Kinder seinen Geschichten aufmerksam lauschen oder herzhaft lachen müssen, wobei es nach den Lesungen immer zu einer aufgeweckten Diskussion kommt.

Die Inspiration sammelt er oftmals im Urlaub, wo besonders viele neue Impressionen auf ihn einprasseln. Ansonsten kriegt er häufig beim Lesen Inspiration – oft reicht dafür schon ein einziges (besonderes) Wort, womit er etwas assoziiert, was zu seiner eigenen Geschichte passt.

Zum Schreiben gekommen ist er durch den Computer, den sich seine Eltern gekauft hatten, als er ungefähr sechs Jahre alt war. In der Folgezeit sah er seinen Vater sehr oft mit Word und Excel arbeiten; die Tabellen fand er immer äußerst langweilig, ganz im Gegensatz zum Schreibprogramm. Rasch fing er an, selbst etwas zu schreiben, allerdings keine Geschäftsbriefe, sondern etwa 120 Kurzgeschichten. Seinen frühen Schreibstil kann man guten Gewissens als „ausbaufähig“ bezeichnen – er hat immer was zum Schmunzeln, wenn er eine seiner alten Geschichten herauskramt. Aber seine Fantasie wurde dadurch maßgeblich angeregt, was ihm bis heute zugutekommt.”

( Quelle Amazon.de )

“Fliegendes Bäumchen” von Mario Gastal

Ein weihnachtliches Buch erschienen im Selbstverlag bei Amazon am 03.11.2023

ISBN 979-8866395989

189 Seiten

Taschenbuch

Auch als Ebook erhältlich

www.Amazon.de

“Fliegendes Bäumchen” von Mario Gastal wurde mir vom Autor als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Dies hatte jedoch keine Auswirkung auf meine Meinung und Bewertung!

1 thought on ““Fliegendes Bäumchen””

  1. Danke für die Rezension! 🙂
    Zunächst finde ich es schade, dass das Buch dir nicht so gut gefallen hat, aber wie du schon gesagt hast: Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden, und das ist gut so.
    Mir war klar, dass die Klimawandelthematik in einem Weihnachtsbuch nicht allen gefallen wird; manche wollen lieber eine süße, seichte und rein positive Geschichte lesen mit einem halben Meter Schnee am Heiligabend.
    Da es solche Geschichten jedoch en masse gibt (um nicht zu sagen: nahezu ausschließlich), habe ich mich entschieden, etwas Neues zu wagen. Wie schon bei meinem ersten Buch war mir die Vermittlung von Botschaften, Werten und Wissen sehr wichtig. Der Wunsch nach weiße Weihnachten, den wohl jedes Kind (und auch Erwachsene) hegt, nahm ich zum Anlass, den Klimawandel zu thematisieren, wobei ich ihm ein Kapitel (von 15) gewidmet habe. Es stimmt natürlich, dass auch die kritische Seite des Räuchermännchen- und Weihnachtsbaumbrauchs beleuchtet wird (beim Weihnachtsbaum inkl. Kompromisslösung), wobei diese Themen verhältnismäßig wenig Raum einnehmen.
    Dass du die Art und Weise, wie die Eltern mit ihrer Tochter sprechen, als belehrend empfunden hast, finde ich schade, weil es mir besonders wichtig war, dass sie ihrer Tochter auf Augenhöhe begegnen und ruhig und sachlich erklären, warum z.B. eine Kunsteisbahn Nachteile hat. Im Grunde soll es nichts anderes fördern als eigenverantwortliches Handeln und dass der persönliche Spaß nicht immer an erster Stelle stehen sollte.
    Da es sich um ein Kinderbuch ab 8 Jahre handelt und von vielen nicht als Vorlesebuch verwendet wird, hielt ich es für unabdingbar, den Klimawandel nicht nur anzudeuten, sondern auch gleich zu erklären, andernfalls wäre das wohl (zurecht) scharf kritisiert worden. Außerdem fällt mir in anderen Kinderbüchern immer wieder auf, dass alles, was mit den eigenen Handlungen zu tun hat, verschwiegen wird: geht es um die Regenwaldrodung, wird nicht erwähnt, dass der Fleischkonsum eine entscheidende Rolle spielt und bei der Überfischung wird dem Kind nicht nahegelegt, seltener Fischstäbchen zu essen. Wahrscheinlich trauen sich die meisten Autoren das nicht aus Angst vor Rezensionen, in denen das Buch “belehrende Passagen” bescheinigt werden. Mir ist es wichtig, schon früh den Blickwinkel auf die Umwelt im Zusammenhang mit den eigenen Handlungen zu erweitern.
    Dass auch Umweltthemen im Buch enthalten sind, wird im Klappentext angedeutet, aber ich verstehe, dass das deutlicher hätte sein können, da gebe ich dir recht.
    Das mit dem Lametta ist ein guter Punkt! Du musst wissen, dass in meiner Familie das Lametta nie weggeschmissen wird, sondern nach dem Schmücken wieder in die Verpackung gelegt wird und somit seit Jahrzehnten verwendet wird. Dies hätte ich vielleicht erwähnen sollen.

    Mit der Behauptung, dass Kinder von der Geschichte deprimiert werden, wäre ich sehr vorsichtig; bei meinen Lesungen (Klasse 1-4) waren die meisten Kinder sehr neugierig und interessiert, das haben die vielen Fragen dazu gezeigt – und sie waren auch keineswegs abgeschreckt, sondern viele wollten das Buch anschließend weiterlesen und mehr erfahren. Zumal die Kinder heutzutage schon ein gewisses Grundwissen für den Klimawandel mitbringen, es ist also kein total schockierendes Neuland.

    Was mich wiederum an deiner Rezension stört, ist, dass wichtige Aspekte des Buches unerwähnt bleiben, beispielsweise das Theaterstück. Viele Botschaften und Werte des Buches werden nicht genannt. Für mich gehört zu einer guten Rezension, dass nicht ein Drittel des Buches unter den Tisch fällt.

    Dennoch bedanke ich mich dafür, dass du das Buch gelesen hast und dir die Zeit genommen hast, einige Aspekte des Buches hier zu thematisieren.

    Viele Grüße
    Mario

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