Rezension 201

“Eisflut 1784” von Marco Hasenkopf

Worum geht es?

“Cöln 1784: Mitten im härtesten Winter seit Menschengedenken geht ein Serienmörder in der Stadt um. Amtmann Henrik Venray und die eigenwillige Apothekerwitwe Anna-Maria Scheidt begeben sich auf die Jagd nach ihm und müssen nicht nur gegen eine Bestie in Menschengestalt, sondern auch gegen Kälte und Hunger kämpfen. Zu allem Überfluss droht eine Schmelzwasserflut von unvorstellbarem Ausmaß über Cöln und das Rheinland hereinzubrechen. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.”

( Quelle Klappentext zu “Eisflut 1784” von Marco Hasenkopf )

Meine Meinung:

Auf diesen historischen Krimi war ich schon sehr gespannt; auf Instagram sind mir ungewollt auch einige gute Bewertungen zu diesem Buch begegnet, daher waren meine Ansprüche schon recht hoch! 🙂

Aber von vorne:

Ich bin ehrlich, ich hatte so meine Schwierigkeiten in die Geschichte um den Amtmann Henrik Venray reinzukommen. Das lag zum einen an der der damaligen Zeit angepassten Ausdrucksweise, zum anderen lag es daran, dass in Europa Krieg ausgebrochen ist und ich keine Freude daran hatte zu Lesen 🙁 Aber irgendwann brauchte ich Ablenkung und mir gelang es wieder, mich auf fiktive Geschichten einzulassen!

Also, Henrik Venray, hat sich nicht nur mit räuberischem Gesindel rumzuschlagen, nein, er möchte auch dafür Sorge tragen, dass in Mühlheim endlich der Deich fertiggestellt wird, der die Stadt vor der alljährlichen Schmelzwasserflut aus dem Süden behüten soll. In diesem Jahr sieht es besonders schlimm aus, da sich mittlerweile meterhohe Eisgebilde am Ufer türmen. Dann sorgt auch noch ein Mord an einem Geistlichen dafür, dass es ihm an Arbeit nicht mangelt.

Während der Deich nach anfänglicher Heraushebung erstmal in den Hintergrund rutscht, schließt sich am Ende jedoch der Kreis und es kommt zu einem dramatischen Ende… Währenddessen, also quasi im Mittelteil der Geschichte, steht der Mord am Geistlichen Pater Christoph und die Gräueltaten an unschuldigen Kindern im Vordergrund. Und um diese Verbrechen zu lösen, “arbeitet” Venray mit der Apotheker-Witwe Scheidt zusammen. Ihre Ermittlungen führen sie bis nach Cöln, dass sich auf die Karnevalstage vorbereitet. Und in diesem Treiben Ermittlungen anzustellen, erweist sich als nicht so einfach… Nicht nur für Venray wird es gefährlich…

Nachdem ich am Anfang etwas gebraucht hatte, konnte ich später das Buch kaum noch aus der Hand legen! 🙂 Es war nicht nur spannend, sondern auch wahnsinnig interessant! Dieser Krimi, also vielmehr die historische Begebenheit der Eisflut, beruht nämlich auf wahren Ereignissen, die damals das Rheinland heimgesucht haben. Auch an den sprachlichen Stil des Autors hatte ich mich gewöhnt und so las sich das Buch recht angenehm! Es war schön, mit Venray Orte und Straßen zu besuchen, die mir selber vertraut sind! 🙂

Neben den Verbrechen an Geistlichen und Kindern, wurde auch deutlich, wie gefährlich es damals war, einer anderen Konfession als des Römisch Katholischen anzugehören; das war mir gar nicht so bewusst! Schön fand ich es auch, dass neben Venray auch eine Frau als Protagonistin in den Vordergrund rückte; die Apotheker-Witwe Scheidt steht – wie man so schön sagt – ihren Mann zu einer Zeit, wo das als nicht selbstverständlich galt!

Ich hatte allerdings mehr Krimi um den Deich in Mühlheim erwartet, der ging für mich ein wenig unter… Nichtsdestotrotz hat mir “Eisflut 1784” sehr gut gefallen!

Von mir gibt es daher

4 !!!

Wer gerne einmal in diesen historischen Kriminalroman reinlesen möchte, hat hier die Möglichkeit dazu: Leseprobe

Jetzt Verfügbarkeit prüfen*

Über den Autor:

“Marco Hasenkopf, geboren 1973 in Hamm/Westfalen, studierte Archäologie und war viele Jahre als Drehbuchautor für Theater und Filmproduktionen tätig. Er ist Preisträger des Kurt-Hackenberg-Preises für politisches Theater und lebt heute als freischaffender Schriftsteller und Theaterproduzent mit seiner Familie in Köln.”

( Quelle Emons Verlag )