“Die Alpen sehen und sterben”

Rezension 033

“Die Alpen sehen und sterben” von Isabella Archan

Worum geht es?

copyright Emons Verlag

Maria Schlager, genannt Mitzi, urlaubt in Kufstein und wird des nachts zufällig Zeugin eines Mordes. Aber weder schreit sie, noch rennt sie fort. Der Mörder, ein Mann mit Cowboy-Hut, der Mitzi nach seiner Tat bemerkt hat, ist überrascht und erstaunt über diese junge Frau und ihre Nicht-Reaktion. Jedoch tut er ihr nichts und geht seiner Wege, sie hat ihn ja  aufgrund der Dunkelheit nicht erkennen können. Da ihn Mitzi jedoch neugierig gemacht hat, beschließt er, sie zu beobachten. Ein riskantes Spiel, bei dem er sich ihr eines Tages tatsächlich zu erkennen gibt. Doch entgegen aller Vernunft meldet sie den Mörder, genannt Sam, nicht der Polizei. Das Spiel geht weiter, denn auch Mitzi ist durchaus fasziniert von diesem Mann. Irrationale Gefühle lassen sie irrationale Entscheidungen treffen. Warum macht sie das bloß? Beide kommen sich sehr nahe und als Mitzi Sam zu einem Auftrag begleitet, eskaliert die Situation und es wird mordsgefährlich…

Meine Meinung:

“Die Alpen sehen und sterben” ist der erste Krimi, den ich von Isabella Archan gelesen habe und ich bin wirklich angetan, von der Art und Weise, wie Isabella schreibt und dabei ihre Heimatsprache, ihren Dialekt mit einfließen lässt! So findet man am Ende des Buches ein Glossar, mit allen im Buch vorgekommenen österreichischen Ausdrücken sowie einem Rezept für Kaiserschmarrn mit Zwetschkenröster!

Der Aufbau der Geschichte um Mitzi und “ihrem” Mörder ist wirklich gut durchdacht und niemals unlogisch oder gar langweilig! Aber wer ist Mitzi? Mitzi ist eine junge Frau von 29 Jahren, die als Kind ihre Eltern und ihren Bruder verloren hat und anschließend bei ihren Großeltern aufwuchs. In der Schule hatte sie es jedoch nicht immer leicht, wurde sie von ihren Mitschülern doch “Mörder-Mitzi” genannt! Wieso, weshalb, warum? Das erfahrt ihr im Buch 🙂 Sie lebt seit 3 Jahren in einer “Beziehung” mit Freddy, der die meiste Zeit nicht da ist, was ihr aber ganz recht ist. Sie ist introvertiert, eher eine Einzelgängerin, die höchstens Kontakt in einer Selbsthilfegruppe sucht, wo sie sich als jemand anderes ausgibt! Sie lebt und liebt für ihren Beruf! Mitzi arbeitet als Korrektorin und hat eine besondere Leidenschaft für Beistriche/ Kommata!

Mitzis Leben ist also, nett ausgedrückt, sterbenslangweilig! Und da kommt dann dieser Mann mit Hut ins Spiel und stellt ihr bisheriges Leben völlig auf den Kopf!

Es ist interessant zu sehen, wie sich Mitzi verändert, wie sie aus sich herauskommt, wie sie selbstbewusster wird und am Ende gar über sich hinaus wächst!

Auch die Figur des Mörders ist keineswegs unsympathisch! Im Gegenteil, man fängt im Verlauf der Geschichte an ihn irgendwie gern zu haben! Völlig verrückt!! Die ganze Zeit über fragt man sich, was jemanden wohl dazu bewegt, im Auftrag Anderer zu töten! Was ist das für ein Mensch? Was ist ER für ein Mensch? Hier hat es mich am Ende regelrecht aus den Schuhen gehauen!! Ehrlich!!

Richtig gut und originell fand ich den Hauptkommissar a.D. Karl-Heinz Baldur, der nicht nur schon seit Längerem dem Mörder auf der Spur ist, sondern auch noch an einer multiplen Persönlichkeitsstörung leidet – weshalb er zur Zeit auch nicht im Dienst ist! Sehr amüsant in dem Buch umgesetzt!

Die Polizistin aus Kufstein, Agnes Kirschnagel, nahm sich als Erste Mitzi an, nachdem sie den zu anfangs beobachteten Mord gemeldet hatte. Auch sie ist ein starker Charakter! Sie ist ehrgeizig und gewillt ihren Kollegen und vor allem ihrem Vorgesetzten, zu beweisen, dass sie mehr drauf hat, als Berichte zu schreiben!

Alles in allem hat die Autorin mit diesen vier Figuren einen wunderbaren, zum großen Teil schwarzhumorigen Kriminalroman geschaffen, der sowohl Spannung, Romantik und Überraschungen verspricht! Es hat mir großen Spaß gemacht ihn zu lesen und ich war ehrlich gesagt ein wenig traurig, dass die Geschichte letzendlich SO ausging und nicht anders! Es hätte auch ein anderes Ende sein können…Wirklich schade! Aber es gibt auf jeden Fall eine klare Leseempfehlung von mir und dann bleibt mir nur zu sagen:

“Servus und pfiat di und baba. Baba. Baba” (Zitat aus “Die Alpen sehen und sterben”)

und ich vergebe für dieses Buch

4-5 !!!

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Über die Autorin:

Isabella Archan wurde 1965 in Graz/Österreich geboren. Nach ihrem Schulabschluss machte sie das Schauspieldiplom und es folgten Theaterengagements in Österreich, der Schweiz und in Deutschland. Sie lebt seit 2002 in Köln,wo sie ihre Leidenschaft fürs Schreiben entdeckte. Neben ihrer Tätigkeit als Autorin ist Isabella Archan immer wieder mal im TV und im Film zu sehen, unter anderem im Kölner »Tatort«, in der »Lindenstraße« und in »Diese Kaminskis«, und mit ihrem eigenen Programm zu ihren Krimis auf der Bühne.

“Die Alpen sehen und sterben” von Isabella Archan

ein Kriminalroman erschienen im Emons-Verlag

ISBN 978-3740805418

349 Seiten

Taschenbuch

auch als ebook erhältlich

www.emons-verlag.com

“Die Alpen sehen und sterben” von Isabella Archan wurde mir von der Autorin und vom Verlag als Rezensionsexemplar kostenlos zur Verfügung gestellt. Dies hatte jedoch keinen Einfluss auf meine Meinung und Bewertung!

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