“Tod im Wunderland”

Rezension 316

“Tod im Wunderland” von Nicholas Blake

Aus dem Englischen von Elina Baumbach

Worum geht es?

Copyrihght Klett-Cotta

“In einer Ferienkolonie treibt ein mysteriöser Unruhestifter sein Unwesen und nennt sich selbst »Der verrückte Hutmacher«. Die sorgenfreie Stimmung in der Kolonie ist schon merklich angespannt, als endlich Privatdetektiv Nigel Strangeways anreist. Kann er dem gefährlichen Treiben ein Ende bereiten, bevor es zu spät ist?

An der idyllischen englischen Küste liegt die beliebte Ferienkolonie »Wunderland«. Die anreisenden Urlaubsgäste suchen Ruhe und Entspannung. Doch damit ist es schnell vorbei, als klar wird, dass ein Unbekannter in der Kolonie sein Unwesen treibt, der sich selbst als »Verrückter Hutmacher« bezeichnet. Die Inhaber vermuten, dass ein Konkurrenzbetrieb sie zum Aufgeben zwingen will. Oder handelt es sich doch um einen der Angestellten? Als die Scherze des Hutmachers immer grausamer und gefährlicher werden, wächst die Anspannung unter der Feriengästen. Die Inhaber rufen schließlich den Privatdetektiv Nigel Strangeways zur Hilfe, der die wahre Identität des Hutmachers aufdecken und verhindern soll, dass es zum Äußersten kommt.”

( Quelle Inhaltsangabe zu “Tod im Wunderland” von Nicholas Blake, Klett-Cotta Verlag )

Meine Meinung:

Im vergangenen Jahr habe ich ja bereits ein Buch von Nicholas Blake gelesen und war von der ruhigen Art, von der ruhigen Schreibe des Autors sehr angetan! So ein richtig schöner klassischer, britischer Kriminalroman – so etwas liebe ich! 🙂 Von daher musste ich auch “Tod im Wunderland” lesen! 😉

Das Cover des Buches ist auf jeden Fall ein Eyecatcher und passt gut zum Thema “Wunderland” und “verrückter Hutmacher”: Es ist bunt, fröhlich, etwas überzeichnet und wenn man ganz links schaut sieht man auch die Silhouette eines Mannes mit Hut! Ja, und auch einen toten Vogel hinter dem Eingangstor zum Wunderland! 😉

Hervorheben möchte ich auch die tolle Haptik des Buches: In Leinen gebunden, leicht flexibel und von der Größe und Dicke her perfekt in eine Tasche passend! 🙂

Nun zur Geschichte: Die Idee, einen Verrückten in einer Ferienanlage sein Unwesen treiben zu lassen, aus welchen Gründen auch immer, ist gut gelungen! Da kann man viel draus machen! Auch im vorliegenden Buch wurde das Konzept des Erschreckens gut umgesetzt, noch dazu mit so einer bekannten Figur wie der des verrückten Hutmachers. Jeder hat sofort ein Bild vor Augen, dass macht diese Figur nahbar und erzeugt auf diese Weise viel mehr Unwohlsein und Ängste. So geschehen auch im “Wunderland”, der Ferienanlage für betuchte Gäste!

Die Urlauber in dieser Ferienanlage sind höchst unterschiedlich: Vom wohlhabenden Geschäftsmann bis zur verwöhnten und vorlauten Tochter bis hin zu spießigen alten Damen ist jede Coloeur  vertreten. Hinzukommen der Hobby-Detektiv Paul Perry und der Privatdetektiv Nigel Strangeways, der schließlich von der Campleitung engagiert wird. All diese Charaktere sorgen dafür, dass dieses Buch sehr unterhaltsam zu lesen ist. Wenngleich ich sagen muss, dass bis auf die verschiedenen Streiche des verrückten Hutmachers nicht viel passiert, soll heißen: Es passiert kein Mord! Anders, als der Buchttitel suggeriert! 😉

Und dennoch fand ich gerade diese leisen Töne so angenehm! Aus heutiger Sicht müsste ich die Charaktere in diesem Buch als schräg bis unglaubwürdig bezeichnen. Da die Geschichte aber bereits 1940 geschrieben wurde und man das Ganze im zeitlichen Kontext verstehen muss, und  diese dann sowie die Handlung relativ modern dargestellt werden, sehe ich auch die Figuren aus einem anderen Blickwinkel. Und dann ist es völlig in Ordnung, wie der Autor seine Figuren geschaffen  hat! 🙂

Mir hat das Buch “Tod im Wunderland” wirklich gut gefallen. Allen voran Paul Perry und Nigel Strangeways, der mir ja schon aus “Das Geheimnis des Schneemanns” bekannt ist. Aber auch die Art und Weise, wie man dem Bösewicht auf die Schliche kommt, ist raffiniert ausgearbeitet und es hat Spaß gemacht, mit zu rätseln! Ich hatte tolle Bilder vor Augen, das haben der Autor Nicholas Blake, aber auch die Übersetzerin Elina Baumbach, schon echt gut gemacht! 🙂 Wenngleich ich schon so eine Ahnung hatte, um wen es sich bei dem verrückten Hutmacher handelt! 😉

Es gibt bestimmt viele Leser, die dieses Buch langweilig finden würden, weil eben so wenig passiert. Dazu noch diese biedere, britisch-höfliche Sprache, die ich wiederum sehr zu schätzen wusste! Aber wie ich bereits erwähnte, gerade das, dieses unblutige, hat mir so gut gefallen! 🙂 Ein Krimi muss nicht immer mit Mord und Totschlag aufwarten, er muss einfach nur gut geschrieben sein, und das ist “Tod im Wunderland”! 🙂

Von mir bekommt dieser Kriminalroman

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Über den Autor:

“Nicholas Blake ist das Pseudonym des Autors Cecil Day-Lewis (1904–1972). Er war ein irisch-britischer Akademiker, arbeitete eine Zeit lang beim Verlag Chatto & Windus, wurde von der Queen zum Hofdichter ernannt und brauchte irgendwann Geld, weshalb er begann, unter Pseudonym äußerst erfolgreiche psychologische Kriminalromane zu schreiben.”

( Quelle Klett-Cotta )

“Tod im Wunderland” von Nicholas Blake

Ein Kriminalroman erschienen bei Klett-Cotta am 22.04.2023

Ursprünglich erschienen unter dem Titel “Malice in Wonderland” im Collins Crime Club, Glasgow, 1940

ISBN 978-3608986945

328 Seiten

Gebunden, Leinen

www.klett-cotta.de

“Tod im Wunderland” von Nicholas Blake wurde mir vom Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Dies hatte jedoch keine Auswirkung auf meine Meinung und Bewertung!

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