Rezension 016
“Was man von hier aus sehen kann” von Mariana Leky
“Von der unbedingten Anwesenheitspflicht im Leben”
Worum geht es?
Das Buch von Mariana Leky ist in drei Abschnitte unterteilt, genauer gesagt, in drei Lebensabschnitte. Lebensabschnitte von Luise.
Die Geschichte hier wird auch von Luise erzählt. In der Ich-Form berichtet sie uns, dass im esten Abschnitt ihrem besten Freund Schreckliches widerfährt, weil ihre Oma von einem Okapi geträumt hat. Im zweiten Abschnitt erfahren wir von Frederik, den sie liebt, auch wenn sie selbst es nicht weiß, der aber als Mönch in Japan lebt. Und im dritten Abschnitt ist Luise 30 und steht vor einer schwierigen Entscheidung.
Aber zum Anfang:
Luise lebt mit ihren Eltern in einem netten kleinen Dorf, wo jeder jeden kennt und ein Geheimnis nicht lange ein Geheimnis bleibt. Und sie hat ein inniges Verhältnis zu ihrer Oma Selma. Wenn diese von einem Okapi träumt, stirbt kurz darauf jemand! Das führt im Dorf jedes Mal dazu, dass rührselige Briefe mit längst überfälligen Entschuldigungen oder unangenehme Wahrheiten geschrieben werden. Oder man endlich über seinen Schatten springt, um mal das zu sagen, was man immer schon mal sagen wollte. Hat dann jemand das Zeitliche gesegnet, ist man froh, dem Tod noch einmal von der Schippe gesprungen zu sein und von allen Beichten und geschriebenen Briefen möchte man – am liebsten – nichts mehr wissen. Bis zum nächsten Okapi-Traum…
Als es nach einem dieser Träume Luises persönlichstes Umfeld trifft, bricht für diese eine Welt zusammen! Aufgefangen wird sie in dieser Zeit von Selma und dem Optiker, ein guter Freund, der heimlich in Selma verliebt ist. Das weiß jeder, nur Selma nicht. Luise fällt es von da an schwer, Gefühle an sich ranzulassen.
Auch als sie im zweiten Teil Frederik begegnet, kann sie sich ihre Faszination und ihre Gefühle zu diesem jungen Mann nicht erklären, denn Luise hat es verlernt zu lieben.
Da das Buch aber aus drei Teilen besteht, kann der Leser gespannt sein, wie es wohl mit Luise, ihrer Familie und ihren Freunden und auch eventuell mit Frederik weitergeht.
Meine Meinung:
Ich habe wirklich lange mit mir gerungen, ob ich dieses Buch lesen soll oder nicht! Der Titel sprach mich so gar nicht an, auch nicht das Cover, wobei ich das Okapi schon recht hübsch fand! Aber dann gab ich mir einen Ruck und bereue es höchstens, nicht schon eher dieses wunderbare literarische Werk gelesen zu haben. Der Schreibstil ist einmalig! So etwas wunderbares habe ich noch nicht gelesen!
Die Gedanken wie auch die Dialoge kommen zum großen Teil sehr skurril rüber. Irgendwie komisch und doch auch tragisch! Wie der gesamte Inhalt der Geschichte nicht nur amüsant ist! Ich habe bei diesem Buch auch mehr als nur einmal eine Träne vergossen, aber ich habe auch gelacht! Ich habe mitgefiebert und auch genervt die Augen verdreht! Doch zum Schluss war ich glücklich und zufrieden, dass die Geschichte dann so ausgeht, wie sie eben endet!
“Was man von hier aus sehen kann” hat mich wirklich sehr beschäftigt! Ein Buch, das definitiv zum Nachdenken anregt, aber auch zum Innehalten! Ein Buch, welches anregt, achtsamer mit sich und anderen umzugehen, aber auch mal aus sich herauszugehen! Denn wie heißt es doch so schön: Man lebt nur einmal!
Ich liebe dieses Buch!!! “Was man von hier aus sehen kann” ist absolut mein persönliches Lesehighlight 2018! Daher kann ich es nur jedem empfehlen zu lesen und vergebe
5 !
Ach was, 10 Kaffeetassen!!!!! Mindestens!!!!!
Jetzt Verfügbarkeit prüfen*Über die Autorin:
Mariana Leky wurde am 12. Februar 1973 in Köln geboren. Sie absolvierte ein Ausbildung zur Buchhändlerin und studierte empirische Kulturwissenschaften und Germanistik, später noch Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus. Ihr 2017 erschiener Roman “Was man von hier aus sehen kann” stand mehrere Wochen auf der Spiegel-Bestseller-Liste und wurde von Buchhändlern und Buchhändlerinnen 2017 zum “Lieblingsbuch der Unabhängigen ” gewählt.
“Was man von hier aus sehen kann” von Mariana Leky
ein Roman erschienen im Dumont Buchverlag
ISBN 978-3-8321-9839-8
320 Seiten
Hardcover
Dieses Buch war ein Geschenk!
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