“Sonne Mond Zinn”

Rezension 070

“Sonne Mond Zinn” von Alexandra Riedel

Worum geht es?

copyright Verbrecher Verlag

“Dinge passieren. Menschen auch. So sagt es jedenfalls Esther Zinn. Dass das Eingeständnis ihrer Existenz, eines unehelichen Kindes, Probleme bereitet, erfährt auch ihr Sohn auf der Beerdigung seines Großvaters, dem Vater seiner Mutter.
Alexandra Riedels Debütroman »Sonne, Mond, Zinn« widmet sich einem existentiellen Thema in einer poetischen wie klaren Sprache und macht dabei die Wichtigkeit und Härte des Sujets deutlich: Es geht um die Liebe der Eltern und die Liebe, die Kinder ihren Eltern entgegenbringen. Und um den großen Schmerz, wenn sie fehlt.”

( Quelle Verbrecher Verlag )

Meine Meinung:

“Sonne Mond Zinn” von Alexandra Riedel ist ein überschaubares Büchlein von 112 Seiten. Und manchmal braucht es nicht vieler Seiten, um viel zu sagen!

In diesem Buch, welches aus der Sicht des Sohnes von Esther Zinn, also Gustav Zinn geschrieben wurde, geht es eigentlich nur um ein Ereignis, nämlich die Beerdigung seines ihm unbekannten Großvaters. Aber nein, es geht um noch so viel mehr: es geht um ein Leben, dass seine Mutter, als Kind einer Affäre, nie hatte und um eines, dass sie hätte erlebt haben können! Es geht um Zurückweisung und es geht um Liebe, Vater-Tochter-Liebe!

Alexandra Riedel gelingt es auf wenigen Seiten eine relativ komplexe Handlung in sehr poetischer Form und mit einer für sie eigenen Sprache so lebhaft darzustellen, dass man sich im Nachhinein fragt, wie all das auf nur 112 Seiten Platz gefunden hat?

Ich möchte da nicht zu sehr ins Detail gehen, sonst verrate ich zu viel vom Inhalt, aber es werden aus Gustavs Sicht, alle wesentlichen und beteiligten Darsteller – ich nenne sie absichtlich nicht Protagonisten – beschrieben. Er durchleuchtet sie geradezu und malt sich in seinem Kopf Dinge im Namen seiner Mutter aus, wie sie hätten sein können und wie sie eventuell auch waren.

Das klingt jetzt nach schwerer Kost, ist es aber nicht! Besonders jetzt mit ein paar Tagen Abstand betrachtet, finde ich diese Geschichte, deren Aktivität sich tatsächlich auf die Beerdigung und den Totenschmaus im Anschluss  beschränkt, richtig gut!

Wer also Lust hat auf eine kurzweilige, gesellschaftskritische Familientragödie mit gehobenen Anspruch, ist hier gut aufgehoben!

Hervorzuheben ist wie beim Verbrecher Verlag gewohnt, das schlichte Cover! Ein graues Büchlein mit glänzenden, violetten Lettern! Aber richtig schön ist das Vorsatzpapier, welches im Wesentlichen einen Bezug zur Geschichte darstellt!

copyright Verena Breuer

4 !!!

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Warum nur 4 Kaffeetassen? Nun, bei all dem, was ich positiv herausgehoben habe, muss ich gestehen, dass es sich nicht allzu flüssig lesen ließ! Und ich hätte mir vielleicht noch ein paar Worte von Esther Zinn persönlich gewünscht!…

Leseprobe

Über die Autorin:

Aleandra Riedel, geboren 1980 in Süddeutschland und aufgewachsen in Norddeutschland, studierte Kunstgeschichte und Neuere deutsche Literatur an der HU Berlin. Danach folgte ein Masterstudium am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. 2014 war sie unter den Finalist*innen beim 22. Open Mike. Veröffentlichungen in: »Object is Meditation and Poetry«, Grassi Museum für Angewandte Kunst (2017) und »Tippgemeinschaft« (2016, 2015). Alexandra Riedel lebt in Berlin.”

( Quelle Verbrecher Verlag )

“Sonne Mond Zinn” von Alexandra Riedel

ein Roman erschienen im Verbrecher Verlag

ISBN: 978-3957324238

112 Seiten

Hardcover

www.verbrecherverlag.de

“Sonne Mond Zinn” wurde mir vom Verbrecher Verlag als Rezensionsexemplar kostenlos zur Verfügung gestellt. Dies hatte jedoch keinen Einfluss auf meine Meinung und Bewertung!

 

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