“Sterne über Siena”

Rezension 291

“Sterne über Siena” von Claudia Winter

Worum geht es?

Copyright Goldmann Verlag / Penguin Randomhouse

“Als Emilia Volani in den Ferien in ihre geliebte Heimatstadt Siena zurückkehrt, erwartet sie eine große Herausforderung. Das traditionelle Pferderennen auf der Piazza del Campo, das dem Sieger Ruhm und Ehre einbringt, steht unmittelbar bevor. Und ausgerechnet die Familie Graziotti hat hohe Chancen, zu gewinnen. Emilias Vater, der mit den Graziottis durch eine langjährige Fehde verbunden ist, fordert von seiner Tochter, den Sieg seiner Widersacher zu verhindern. Als Emilia aber erfährt, dass ihre Schwester und der jüngste Graziotti-Sohn unsterblich ineinander verliebt sind, gerät sie zwischen die Fronten. Und dann sind da noch eine kleine Stute, die ihr Herz berührt, ein Anwesen in den Hügeln, das sich wie ein Zuhause anfühlt, und ein Mann, der alles in Frage stellt, was sie über die Liebe zu wissen glaubte …”

( Quelle Klappentext zu “Sterne über Siena” von Claudia Winter )

Meine Meinung:

Ich habe in letzter Zeit so einige tolle und spannende Bücher gelesen, aber keines hat mich derart gefesselt und in seinen Bann gezogen wie “Sterne über Siena! 🙂

Nun, mag sein, dass ich nicht ganz objektiv bin 😉 Schließlich bin ich schon vor Jahren Italien, der Toskana im besonderen und erst recht der Stadt Siena verfallen!! 🙂  Ich habe diesen Ort nur 1x besucht, habe aber so wunderbare und detaillierte Erinnerungen an diese Stadt, dass ich beim Lesen des Romans sofort wieder da war, auf der Piazza del Campo, in der Kathedrale, im Café Nanini 🙂

Von Beginn an schaffte es Claudia Winter mich für die Geschichte um Emilia Volani, deren Familie, der verfeindeten Contrade der Graziotttis und den Palio zu begeistern! Was mir in der Hinsicht sehr gefallen hat war, dass wir durch die verschiedenen Erzählperspektiven sowohl die Volanis als auch die Graziottis recht gut kennenlernen und einen Einblick erhalten in deren Rivalität untereinander. Wir lernen eine Menge über den Palio und die verschiedenen Contraden – da ist es hilfreich, dass Claudia Winter am Ende des Romans einen Glossar erstellt hat mit den wichtigsten Begriffen.

Die Geschichte beginnt mit einer Szene, die 15 Jahre zurückliegt. Emilia, das Turmmädchen trifft auf Ale, einen Bewohner der Gans. Sie hat ihm sein Halstuch, das Erkennungzeichen der Contrade, entwendet, aber anstatt sich dieses zurückzuholen, lässt er sie einfach stehen… Der Triumph wiegt nur kurz, denn es ist auch der Tag, an dem in der Familie Volani eine Tragödie geschieht…

Dann der Sprung in die Gegenwart: Emilia gabelt an einer Tanke einen jungen Mann auf, der wie sie nach Siena möchte. Doch WER da neben ihr sitzt, kann sie weiß Gott nicht ahnen! Aber diese Begegnung wird ihr Leben verändern…Schicksal?

Im Laufe der Geschichte finden Emilia und der junge Mann von der Tanke immer wieder zueinander. Auch dank ihrer Schwester Aurelia, die ihr eines Abends ihren neuen Freund vorstellt – den Bruder des jungen Mannes…Schicksal? 😉

Und so sind wir live dabei, wie in Siena Geschichte geschrieben wird: Familiär wie historisch! 🙂 Der Weg dorthin ist aber kein leichter und fordert Opfer…

Ich fand und finde es toll, wie behutsam, strukturiert und informativ Claudia Winter ihren Roman geschaffen hat. Dem Leser werden alle Figuren sehr gut nahe gebracht, er ist dabei, wie Probleme auftauchen und wie versucht wird, diese zu lösen. Dabei kommt es zu einigen Überraschungsmomenten, die so gekonnt gesetzt sind, dass nie Langeweile aufkommt! Im Gegenteil: Zum Ende hin wird die Geschichte spannend wie ein Krimi!! 🙂 Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen, ich habe beim Lesen die Luft angehalten, habe meinen Herzschlag gespürt, ich habe geweint und ich habe mich gefreut! Im Ernst, so krass emotional war ich bisher nur selten! 🙂

Auch wenn mir einige Charaktere in diesem Buch nicht unbedingt sympathisch waren – das müssen sie ja auch gar nicht -, fand ich sie alle aber sehr authentisch gezeichnet! Vor allem Nebbia! 😉 …

Super fand ich zudem, dass ich so viel über den Palio gelernt habe und was und wer da dran hängt. Mir war gar nicht bewusst, wie heftig die Abneigung bestimmter Contraden (Stadtteile) untereinander ist! Man merkt der Autorin an, dass sie ein großer Toskana-Liebhaber ist und dass es ihr besonders Siena angetan hat! 🙂 Ich glaube, selbst wenn ich noch nicht dagewesen wäre, hätte ich mir alles ebenso gut vorstellen können, so gut werden Orte, Straßen und die Umgebung beschrieben!

Wer also auf der Suche nach einem wundervollen und zauberhaften Roman, einer Familiengeschichte, ist, der nicht nur Romantik verspricht, sondern auch historisch informell und sehr spannend ist, dem sei “Sterne über Siena” sehr, sehr ans Herz gelegt! 🙂

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PS: Am Ende des Buches finden sich, wie immer bei Claudia Winter, einige Rezepte, wie sie auch im Roman vorkommen! Urlaubsfeeling garantiert! 🙂

Über die Autorin:

Claudia Winter, geboren 1973, ist Sozialpädagogin und schreibt schon seit ihrer Kindheit Gedichte und Kurzgeschichten. Als Tochter gehörloser Eltern lernte sie bereits mit vier Jahren Lesen und Schreiben, gefördert von ihrem Vater. Neben ihren bisher im Goldmann Verlag erschienenen Büchern hat sie weitere Romane sowie diverse Kurzgeschichten in Anthologien veröffentlicht. Die Autorin lebt mit ihrem Ehemann und dem Labrador Luka in einem kleinen Dorf nahe Limburg an der Lahn.”

( Quelle Penguin Randomhouse / Goldmann Verlag )

“Sterne über Siena” von Claudia Winter

Ein Roman erschienen im Goldmann Verlag am 21.06.2023

ISBN 978-3442493463

480 Seiten

Klappenbroschur

Auch als ebook erhältlich

www.penguinrandomhouse.de

Von der Autorin habe ich bereits gelesen und rezensiert:

“Ein Lied für Molly”

“Aprikosenküsse”

“Sterne über Siena” wurde mir von der Autorin und dem Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Dies hatte jedoch keine Auswirkung auf meine Meinung und Bewertung!

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