„Paria oder von der Kunst nicht lieben zu müssen”

 

 

Rezension 076

„Paria oder von der Kunst nicht lieben zu müssen“ von Christoph Straßer

Lakonisch, bitterböse und melancholisch. Die Geschichte eines Außenseiters, der auch immer einer sein sollte. –

Worum geht es?

"Paria, der Außenseiter oder Ausgestoßener. Durch die bewusste Entscheidung, sein Leben außerhalb der Gesellschaft zu verbringen, erhält er durch die Distanz bessere Einblicke in diese."

„Er ist charmant, witzig, gutaussehend und finanziell unabhängig. Die Frauen lieben ihn, und er weiß diesen Umstand zu genießen.
Er führt das perfekte Leben eines Großstadt-Casanovas, bis er eines Tages einen folgenschweren Entschluss fasst: Er will sein Leben ändern, um der Oberflächlichkeit seiner eigenen Existenz zu entrinnen.
Allem guten Zureden seiner besten und einzigen Freundin Ida zum Trotz beschließt er, sich ein bürgerliches Leben aufzubauen, und so geht er eine ernsthafte Beziehung mit der jungen Conny ein.
Anfangs noch ein Fremdkörper in einer Gesellschaft, der er sich nie zugehörig fühlte, beginnt er immer mehr wie ein Gift zu wirken. Und wo ein Gift ist, ist der Tod nicht weit, und mit ihm kommt die Erkenntnis, dass manche Entscheidungen einfach nicht getroffen werden sollten.“

( Quelle Klappentext “Paria”  )

Meine Meinung:

Die Geschichte über einen Mann, der nicht imstande ist zu fühlen, obgleich er in der Lage ist, in Jemandes Seele zu blicken und entsprechend handelt, höflich und zuvorkommend ist. Die Geschichte über einen Mann, der schon früh gemerkt hat, dass eine gewisse Gleichgültigekeit gegenüber Situationen zwar schade und bedauerlich, aber mehr auch nicht ist. Die Geschichte über einen Mann, der den Frauen den Kopf verdreht, sie selbst aber keines weiteren Blickes mehr würdigt. Die Geschichte über einen Mann, der über sich selbst erhaben ist und schon längst am Abgrund steht!

Christoph Straßers Roman “Paria oder von der Kunst nicht lieben zu müssen” ist ein gut zu lesendes Buch. Die Sprache ist so wie der Protagonist: gebildet, überlegt, wortgewandt…Es macht Spaß, der Geschichte dieses Mannes, dessen Name man im weiteren Verlauf weiß Gott nicht erfährt, beizuwohnen. Es ist ein Vergnügen, den Erlebnissen dieses Menschen, der einem so sympathisch ist- trotz seines Frauenverschleiss´ – zu folgen. Es ist interessant zu sehen, wie gefährlich ein solcher Charakter werden kann. Gefährlich für sich, gefährlich für andere…

Ich wusste nicht so wirklich, was mich beim Lesen dieser Lektüre erwartete. Das ich ein geradezu anspruchsvolles Werk in Händen hielt, wurde mir erst gegen Ende bewusst! Und dann hätte ich das Buch am liebsten nochmal von vorne gelesen!!! Vielleicht mache ich das auch noch! Da denkt man die ganze Zeit, man liest ein Buch über einen leicht irren Vertreter der männlichen Gattung, dabei hält man sein Psychogramm in Händen!! AAAHHH!!!!

Auch jetzt weiß ich noch nicht, ob ich von dem Protagonisten angewidert bin oder er mir einfach nur leid tut! Aber dann denke ich an all diese Frauen…Der Ausdruck “Paria” könnte nicht treffender gewählt sein! In diesem Begriff ist alles vereint, was mir zu diesem Menschen einfällt!!

“Paria” hat es in sich und ist von daher ein absolut empfehlenswertes Buch! Es ist das erste, welches ich von Christoph Straßer gelesen habe und es wird bestimmt nicht das letzte sein!

Daher vergebe ich sehr gerne

5 !!!

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Über den Autor:

Christoph Straßer: 1974 in Krefeld geboren, passierte lange Zeit erst einmal nicht so viel. Zumindest nicht, was das Schreiben von Texten anging, deren Umfang den von herkömmlichen Klassenarbeiten und Klausuren übertraf.

Erste Schritte in Richtung Autorenkarriere unternahm ich dann Ende der 90er Jahre, als ich damit begann, diverse Gedichte und Kurzgeschichten bei Wettbewerben einzureichen. Dies brachte Veröffentlichungen in Anthologien mit sich, was ich damals cool fand. Die Gedichte hingegen interessierten niemanden. Wahrscheinlich, weil sie ganz furchtbar waren. Bestimmt sogar. Noch heute stehe ich manchmal nachts auf und wecke eines der Gedichte, nur um es zu schlagen.

Die Kurzgeschichten wurden dagegen länger und besser, sodass sich sogar der erste Roman daraus entwickelte, der auch prompt veröffentlicht wurde. Diesem Roman folgten weitere, bis ich gefragt wurde, ob ich nicht auch eine Biografie schreiben wolle. Wollte ich. Und das mache ich bis heute; Romane und Biografien schreiben. Macht Spaß.”

( Quelle Christoph Straßer Website)

“Paria” von Christoph Straßer

ein Roman erschienen im Unsichtbar Verlag am 05.12.2019

ISBN 978-3957911032

300 Seiten

Taschenbuch

auch als ebook erhältlich

www.unsichtbar-verlag.de

„Paria“ wurde mir vom Autor als Rezensionsexemplar kostenlos zur Verfügung gestellt. Dies hatte jedoch keinen Einfluss auf meine Meinung und Bewertung!

 

 

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