“Ein Lied für Molly”

Rezension 212

“Ein Lied für Molly” von Claudia Winter

Worum geht es?

Copyright Goldmann Verlag / Penguin Randomhouse

“Die 28-jährige Bonnie Milligan lebt mit ihrem kleinen Sohn Josh in Dublin. Eines Tages entdeckt sie im Bus ein Bündel handschriftlicher Musiknoten. Spontan fasst sie den Entschluss, den Besitzer ausfindig zu machen. Ihre Nachforschungen nach dem geheimnisvollen Komponisten führen sie an die Westküste Irlands, wo sie in einem malerischen Ort am Meer auf eine Reihe eigenwilliger Charaktere stößt – und ohne es zu ahnen, auf ein lange verborgenes Familiengeheimnis. Der Schlüssel dazu scheint ein Liebeslied für eine Unbekannte zu sein, das auf magische Weise auch für Bonnies Leben eine ganz besondere Bedeutung erhält …”

( Quelle Klappentext zu “Ein Lied für Molly” von Claudia Winter )

Meine Meinung:

Ich habe noch nicht all zu viele Bücher von Claudia Winter gelesen, aber auch dieses hier hat mich, ebenso wie “Aprikosenküsse” verzaubert und mich mit auf eine Reise in ein anderes Land genommen. Diesmal nicht Italien, sondern nach Irland…

Bonnie Miligan ist alleinerziehende Mutter. Sie verdient nicht gerade viel, aber für sie und ihren Sohn Josh reicht es. Als allerdings ein Wasserrohrbruch sie an den Rand der Verzweiflung bringt und sie dazu zwingt für einige Wochen aus dem Haus auszuziehen, erscheint es wie ein Wink aus dem Jenseits, dass sie im Bus zufällig auf eine Handvoll Noten trifft, deren Besitzer sie gewiss schon vermisst. Allerdings gibt es keinen Hinweis auf diesen, nur einen Zeitungsartikel, der auf den berühmten Pianisten Robert Brenner verweist.

Zu ihm macht sie sich gemeinsam mit ihrem Sohn auf den Weg und gemeinsam mit Robert Brenner machen sie sich auf den Weg nach Ballystone, um den geheimnisvollen Verfasser des Liedes für eine Molly zu finden. Dabei kommen sich die doch sehr unterschiedlichen Charakter + Kater Sir Francis – der musste natürlich mit –  näher und merken, dass sie alle ihr Päckchen zu tragen haben und die Vergangenheit es mit allen nicht immer besonders gut gemeint hat. Und so nimmt dieser außergewöhnliche Roadtrip seinen Lauf…

Auf verschiedenen Zeitebenen und in verschiedenen Erzählperspektiven lernt der Leser den Pianisten Robert Brenner und seine Geschichte kennen, erhält Einblick in Bonnies verkrampftes Verhalten als Mutter und lässt sich mitnehmen in eine Welt der Musik und der irischen Lebensweise! Claudia Winter versteht es so zu schreiben, dass man nicht nur alles bildlich vor Augen hat, sondern auch Eireens Coddle tatsächlich riecht und schmeckt, die irische Brise auf der Haut spürt und die Vibrationen der Violine mit jeder Faser seines Körpers wahrnimmt, wenn Mark seiner Mutter “Bitter Sweet Symphonie” vorspielt…

Die Charaktere in dieser Geschichte haben mir allesamt sehr gut gefallen! Auch die unsympathischen! 😉 Ebenso die Geschichte rund um die im Bus vergessenen Noten ist einfach nur wundervoll und beruht, wenn man es so sagen kann, auf einer wahren Begebenheit! Ich fand es schön, dass in diesem Buch nicht alles eitel Sonnenschein ist, denn das wäre mehr als unglaubwürdig rübergekommen. Diese Ecken und Kanten, dieses Unperfekte passt so wunderbar zu Irland mit seinen ebenso rauen Landschaft als auch seinen eigenwilligen Bewohnern. Ich weiß noch, dass mir in “Aprikosenküsse” das feurige Temperament und das Tempo sehr gefallen haben, es passte einfach zu Bella Italia! Und hier ist es einfach etwas stiller, ursprünglicher und passt einfach perfekt zum Setting Irlands! Das empfand ich als sehr angenehm!

Was mir allerdings nicht so gefallen hat, war die schnelle Entwicklung zwischen Bonnie und Liam, bei dem sie im Three Gates in Ballystone untergekommen ist. Das ging mir persönlich zu schnell!  Aber ich denke, das ist Geschmackssache! 😉

“Ein Lied für Molly” ist wie eine wunderschöne Sonate, ein Liebeslied, welches aber die Kraft hat, nicht nur ganze Welten auf den Kopf zu stellen, sondern auch Menschen dazu zu bringen, ihren Schutzwall nieder zu reißen und die Schönheit der Welt herein zu lassen!

Dafür bekommen das Buch und Claudia Winter von mir

4 !!! 🙂

PS: Ein Highlight sind die Rezepte am Ende des Buches und ein Glossar, das die irischen Begriffe im Buch erklärt!  Wer möchte, kann hier gerne einmal in das Buch reinlesen! 🙂

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Über die Autorin:

Claudia Winter, geboren 1973, ist Sozialpädagogin und schreibt schon seit ihrer Kindheit Gedichte und Kurzgeschichten. Als Tochter gehörloser Eltern lernte sie bereits mit vier Jahren Lesen und Schreiben, gefördert von ihrem Vater. Neben ihren bisher im Goldmann Verlag erschienenen Büchern hat sie weitere Romane sowie diverse Kurzgeschichten in Anthologien veröffentlicht. Die Autorin lebt mit ihrem Ehemann und dem Labrador Luka in einem kleinen Dorf nahe Limburg an der Lahn.”

( Quelle Penguin Randomhouse / Goldmann Verlag )

“Ein Lied für Molly” von Claudia Winter

Ein Roman erschienen im Goldmann Verlag am 16.05.2022

ISBN 978-3442492961

480 Seiten

Klappenbroschur

www.penguinrandomhouse.de

Bereits von der Autorin erschienen:

“Aprikosenküsse”

“Glückssterne”

“Die Wolkenfischerin”

“Wie sagt man ich liebe dich?”

“Das Honigmädchen”

 

“Ein Lied für Molly” von Claudia Winter wurde mir von der Autorin und vom Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Dies hatte jedoch keinen Einfluss auf meine Meinung und Bewertung!

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