“Geheimnisse in der Grünen Mark”

Rezension 355

“Geheimnisse in der Grünen Mark” von Gudrun Wieser

Worum geht es?

Copyright Emons Verlag

Dr. Titus Pyrner verbringt seinen Sommerurlaub in der Kaltwasserheilanstalt in Frohnleiten nicht nur der Erholung wegen, sondern auch in der Hoffnung, das Fräulein Salome Grün wiederzusehen, die er das Jahr zuvor dort kennengelernt hatte. Er trifft jedoch auf einen alten Schulkameraden, der es mittlerweile zum Untersuchungsrichter geschafft hat, Franz Stahlbaum. Dieser ermittelt im Fall eines verschwundenen Kurgastes. Und ehe Titus sich versieht, steckt er mittendrin in Ermittlungen und hilft seinem, nennen wir ihn mal Freund ;-), bei der Aufklärung. Dabei stoßen sie auf noch weitere Ungereimtheiten. Und Titus muss sich fragen, wem er noch vertrauen kann und soll! Da hilft aus es auch nicht gerade, dass plötzlich auch noch das Fräulein Salome auftaucht…

Meine Meinung:

Auf diesen historischen Kriminalroman habe ich mich sehr gefreut! 🙂 Nicht nur der Klappentext hat ich direkt angesprochen, sondern auch das Cover:

Es schaut aus wie ein Gemälde! 🙂 Die Linien, die Zeichnung, die Farben – dazu der Herr im blauen Anzug mit Stoch und Hut und den rötlichen Haaren. Dies soll gewiss den Protagonisten Dr. Titus Pyrner darstellen. Im Hintergrund das Dorf mit Kirche, Kühe und Arbeiter auf der Weide, am untersten Rand die Mur. Der Titel des Buces ist einer altmodischen Schrift gehalten, wie sie zum Ende des 19. Jahrhunderts passt. Ein Cover, wie ich es beim Emons Verlag so noch nicht gesehen habe, aber mir gefällt´s! 🙂

In “Geheimnisse in der Grünen Mark” geht es darum, einen verschwundenen Kurgast zu finden und eventuell natürlich auch diejenigen, die an dessen Verschwinden beteiligt sind und davon profitieren könnten. Auf dem Weg bis zur Lösung des Falls, haben sowohl Dr. Pyrner als auch Franz Stahlbaum mit den ein oder anderen Schwierigkeiten, falschen Fährten, zu ungenauen Informationen und einigen Italienern zu kämpfen. Die Autorin Gudrun Wieser hat dies aber sehr geschickt in einen schlüssigen und spannenden Plot gepackt, der bis zum Schluss keine Langeweile aufkommen lässt und mich nicht mit etlichen Fragen am Ende zurücklässt.

Erzählt wird aus wechselnden Perspektiven, mal aus Titus´, mal aus Franz´. So ergibt sich für den Leser nach und nach ein vollständiges Bild und die Schlinge um den oder die Verdächtige/n zieht sich zu.

Die Figuren in diesem Kriminalroman fand ich sehr gut gewählt. Dr. Titus Pyrner war mir recht sympathisch und auch Franz Stahlbaum konnte bei mir mit Sympathie punkten, wenngleich beide recht unterschiedliche Typen sind. Die anderen Figuren wie die Frau des verschwundenen Kurgastes, der Kurdirektor, die Geheimratswitwe, Gastwirte und Bahnhofsvorsteher, die italienischen Arbeiter, Fräulein Salome und ihr Vater – sie blieben eher im Hintergrund, hatten vereinzelte Auftritte. Wobei ich hoffe, dass in einem Folgeband, falls es denn einen geben sollte, das Fräulein Salome mehr in den Vordergrund rücken darf. Ich fand die Charaktere aber alle gut gewählt und authentisch!

Dazu hat natürlich der Schreibstil von Gudrun Wieser beigetragen. Sie hat die Sprache ihrer Charaktere der damaligen Zeit angepasst, was dem Ganzen noch mehr Authentizität verleiht und den Lesefluss überhaupt nicht beeinträchtigt. Das hat mir gut gefallen!

Ich liebe historische Romane. Und auch Krimis! Beides hier vereint hat mir außerordentlich Spaß gemacht zu lesen. Hinzukommt, dass ich es mag, wenn Autoren und Autorinnen die Handlung ihrer Geschichte auf Orte fokussieren, wo sie selbst leben oder aufgewachsen sind. Das gibt dem ganzen nochmal mehr Nähe! Gudrun Wieser wusste und weiß, wovon sie schreibt. Die historischen Fakten dürften stimmen, denn schließlich ist sie in Frohnleiten aufgewachsen und kenn den Ort und die Umgebung wie ihre Westentasche!

“Geheimnisse in der Grünen Mark” ist nicht Gudrun Wiesers erster Roman. Von ihr sind bereits “Kälte der Mur” und “Jenseits der Mur” beim Emons Verlag erschienen.

Mein Fazit zum Buch lautet nun:

Ein wunderbarer und gut zu lesener Kriminalroman mit vielleicht keinen großen Überraschungen, aber mit viel Umgebungswissen, tollen Charakteren und auch ein wenig Humor! Ein Buch also, das erfrischt, nicht langweilt und Lust macht auf einen weiteren Band mit Pyrnus und Stahlbaum! 🙂

Von mir gibt es

4 !!!

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Über die Autorin:

Gudrun Wieser, geboren 1987 in Frohnleiten, machte ihre Matura bei den Ursulinen in Graz (damals noch eine reine Mädchenschule), darauf folgte das Lehramtsstudium für Deutsch und Latein an der Karl Franzens Universität in Graz. Aus Leidenschaft für die alten Sprachen hängte sie 2017 noch ein Doktorat in Klassischer Philologie (Latein) in Graz und Wien an. Als Lehrerin verschlug es sie nach einem Abstecher als Lektorin an der Universität und mehreren Sprachkursen an der Urania an das geschichtsträchtige Akademische Gymnasium Graz, wo sie nun Latein, Deutsch, Interkulturelles Soziales Lernen und Darstellendes Spiel unterrichtet. Daneben tritt sie als Erzählerin allein und als Duo Wieser&Wiesler mit der Schauspielerin und Autorin Marion Wiesler auf.”

( Quelle Emons Verlag )

“Geheimnisse in der Grünen Mark” von Gudrun Wieser

Ein historischer Kriminalroman erschienen beim Emons Verlag am 25.02.2024

ISBN 978-3740818708

256 Seiten

Taschenbuch

Auch als Ebook erhältlich

www.emons-verlag.de

“Geheimnisse der Grünen Mark” wurde mir von der Autorin und vom Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Dies hatte jedoch keine Auswirkung auf meine Meinung und Bewertung!

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