Rezension 348

“Der Riss” von Thilo Winter

Worum geht es?

“Die Vulkanologin Antonia Rauwolf wird mit einem ungewöhnlichen Auftrag zu einer Forschungsstation im bedrohten ewigen Eis der Antarktis geschickt: Sie soll herausfinden, ob die kürzlich entdeckten knapp hundert Vulkane aktiv werden könnten, denn ein Ausbruch hätte katastrophale Folgen für das Weltklima. Was keiner weiß: Sie ist auch gekommen, um nach ihrem Bruder Emilio zu suchen, der nach einer verhängnisvollen Expedition in die eisige Wüste als vermisst gilt. Bei ihren Nachforschungen kommt Antonia gefährlichen Machenschaften auf die Spur. Durch illegale Bohrungen geraten Eisplatten in Bewegung, die seit dreißig Millionen Jahren den Lebensraum vieler Arten beschützt haben. Ein atemloser Wettlauf gegen die Zeit beginnt …”

( Quelle luebbe.de )

Meine Meinung:

Dieses Ebook lag schon länger unberührt auf meinem Ereader. Nun hatte ich Lust, etwas “eisiges” zu lesen und da fiel mir Thilo Winters “Der Riss” wieder ein! Und ich habe mich nach dem Lesen gefragt:

“Warum habe ich so lange mit dieser unglaublich spannenden Geschichte gewartet?” 🙂

Dass Antonia die unbekannten Vulkane in der Antarktis untersuchen soll, kommt ihr mehr als gelegen. Ihr Bruder, der selbst auf der Neumayer-III-Forschungsstation eingesetzt war, ist vor 4 Wochen mit Antonias Vorgänger zu einer Expedition aufgebrochen, aber beide sind nie zurückgekehrt! Antonia glaubt fest daran, dass ihr Bruder noch lebt, was aber eigentlich unmöglich ist…

Sie findet Hinweise darauf, woran er zuletzt gearbeitet hat und sie macht sich dann unerlaubterweise, jedoch nicht alleine, sondern zusammen mit einem kanadischen Piloten, auf die Suche nach den beiden Vermissten. Und sie findet am Ende mehr, viel mehr!…

Thilo Winter hat mit “Der Riss” ein unglaublich spannendes Buch geschrieben! 🙂 Es hat mich von der ersten Seite an gefesselt und selbst nachts konnte ich es nicht aus der Hand legen! 🙂

Einiges, was in dem Buch geschildert wird, ist reine Fiktion, aber der Autor hat dies so gekonnt mit tatsächlichen Fakten verwoben, dass man ihm alles genau so abnehmen würde.

Der Plot ist gut durchdacht und wartet immer wieder mit unvorhergesehen Situationen oder Schwierigkeiten auf. Die Charaktere im Buch sind meines Erachtens auch gut gezeichnet. Soll heißen, die Fieslinge sind richtig schön fies, die undurchsichtigen bleiben seltsam und die netten sind einfach sympathisch! 🙂 Allen voran Antonia, die mir richtig gut gefallen hat! 🙂

Toll fand ich auch, wie wunderbar Thilo Winter die Landschaft beschrieben hat! Ihr meint sicher, was gibt es denn bei nur weiß und Schnee groß zu beschreiben? Sicher, es gibt viel weiß zu sehen in der Antarktis. Aber auch Schnee kann unterschiedlich beschaffen sein, je nach Wetter. Und wusstet ihr, dass es dort 6 Monate nicht dunkel oder hell wird? Krass!!

Dieser Wettlauf mit der Zeit, der im Klappentext erwähnt wird – im übertragenen Sinne ist er real: Es gibt WIRKLICH 91 Vulkane unter dem antarktischen Eis, die bisher unerforscht sind. Erst 2017 wurden sie entdeckt und die Annahme, dass die Erde überflutet werden könnte, sollte auch nur einer von diesen aktiv werden und ausbrechen, ist verheerend! Ich habe euch hier mal die Seite vom Alfred-Wegener-Institut verlinkt, wo ihr auch Informatives zur Forschungsstation Neumayer-III findet. Im Buch jedenfalls wird klar, dass wir dieses letzte Stück unerforschter Erde, hüten und beschützen müssen wie einen Schatz, denn “stirbt” die Antarktis, sterben auch wir…

Von mir gibt es für dieses Buch, das für mich Jahreshighlight-Potenzial hat 🙂

5 und eine absolute Leseempfehlung!!!

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Über den Autor:

“Thilo Winter ist ein deutscher Schriftsteller und Wissenschaftsjournalist. In seinen Reportagen berichtet er über Unterwasserforschung mit Tauchrobotern, archäologische Funde in abtauenden Gletschern, den Klimawandel als Ursache für den Untergang früher Kulturen und die Zukunft der Polargebiete. Winter arbeitet u.a. für die Zeitschriften Spiegel Geschichte, bild der wissenschaft und Spektrum der Wissenschaft. Er studierte Ur- und Frühgeschichte, Klassische Archäologie und Ethnologie. Er ist ein versierter Romanautor, mit “Der Riss” legt er seinen ersten Wissenschaftsthriller vor.”

( Quelle luebbe.de )