„Föhrtrauen“

Rezension 083

„Föhrtrauen“ von Melana E. Fischer

Worum geht es?

Copyright Melana E. Fischer

„Nach einem Schicksalsschlag will die ehemalige Filialleiterin Jette auf der Insel Föhr von vorne anfangen.
Jo kehrt auf der Flucht vor seinen Liebschaften zurück auf seine Heimatinsel.
Dank eines kleinen Hundes kreuzen sich dort ihre Wege.
Doch Jettes Vergangenheit stellt die beginnende Beziehung der beiden auf eine harte Probe.
Wird Jette endlich wieder jemandem vertrauen, oder sitzen ihre Narben zu tief?
Oder sitzen ihre Narben zu tief?

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„Dankbarkeiten“

Rezension 081

„Dankbarkeiten“ von Delphine de Vigan

Worum geht es?

„Mischka, die stets ein unabhängiges Leben geführt hat, muss feststellen, dass sie nicht mehr allein leben kann. Geplagt von Albträumen glaubt sie ständig, wichtige Dinge zu verlieren.

Tatsächlich verliert sie nach und nach Wörter, findet die richtigen nicht mehr und ersetzt sie durch ähnlich klingende.

Die junge Marie, um die Michka sich oft gekümmert hat, bringt sie in einem Seniorenheim unter. Der alten Frau fällt es schwer, sich in der neuen Ordnung einzufinden.

( Quelle Dumont Buchverlag )

In hellen Momenten leidet sie unter dem Verlust ihrer Selbstständigkeit. Doch was Michka am meisten beschäftigt, ist die bisher vergebliche Suche nach einem Ehepaar, dem sie ihr Leben zu verdanken hat. Daher gibt Marie erneut eine Suchanzeige auf, und Michka hofft, ihre tiefe Dankbarkeit endlich übermitteln zu können.
Klarsichtig und scharfsinnig zeigt Delphine de Vigan, was uns am Ende bleibt: Zuneigung, Mitgefühl, Dankbarkeit. Und zugleich würdigt sie in ›Dankbarkeiten‹ all diejenigen, die uns zu den Menschen gemacht haben, die wir sind.“

Meine Meinung:

“Dankbarkeiten“ ist ein sehr einfühlsames, ein sehr feines Buch, das, obwohl es nur wenige Leseseiten umfasst, so unglaublich viel erzählt!
Alleine der erste Satz: „Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie oft Sie am Tag Danke sagen?“
Jeder Satz, jeder Absatz, Seite für Seite erklingt eine Liebeserklärung an das Leben, an das Alter, an all das, was bereits geschafft wurde, an all das, was nicht mehr vorhanden ist!
Aufgeteilt ist das Buch in Kapitel, die abwechselnd aus der Sicht Maries erzählen und aus der Sicht Jerômes, Mischkas Logopäden. Der Umgang der beiden mit Mischka ist sehr (be)rührend und ich bin mir sicher, so wünscht sich jeder im Alter behandelt zu wissen! Gleichzeitig ermöglicht dieses Buch sich selbst zu hinterfragen, denn es ist doch sehr oft so, dass man allzu oft Dinge nicht sieht, nicht wahrhaben möchte, die doch noch nicht da sein können und die einen dann unverhofft überfahren! Die Zeit, die einem davonrennt, die Zeit, die noch bleibt, die so kostbar ist!
Auch Mischka ergeht es so, sie selbst merkt auch, dass da etwas nicht stimmt, dass sich etwas ändert. Auch für sie ist das nicht einfach und ihre größte Angst ist es ihre Wörter zu verlieren, was ich persönlich sehr gut nachvollziehen kann! Sie ist fortan auf Hilfe angewiesen, sich DAS einzugestehen ist sicherlich nicht leicht – weder für den Betroffenen noch für Angehörige!
Aber alte Menschen möchten nicht wie Kinder behandelt werden, denn die Kindheit haben Sie schon lange hinter sich gelassen. Allerdings ist es oft genau die Lebensepisode, an die sie sich am besten erinnern können! Alte Menschen haben ein Recht darauf würdevoll behandelt zu werden und dass das möglich ist, zeigt uns dieses Buch! So wie diese hochbetagten Menschen dankbar für ihr Leben, für Erlebtes, für ihre Kinder oder Anderes sind, so solllten wir nicht/nie vergessen und ebenso dankbar sein, was sie aus uns gemacht haben! Da ist doch nur selbstverständlich, dass man ihnen am Ende etwas zurückgibt: Zuneigung, Halt, Verständnis, Dankbarkeit…- die Möglichkeit einen letzten Wunsch zu erfüllen!
Diese ruhige, fast zärtliche Erzählung ist ein behutsamer und bedeutsamer Umgang mit einem Thema, dem sich wirklich NIEMAND verschließen kann!
“Dankbarkeiten“ wurde mir zu Lesen ans Herz gelegt und ich froh, diesem Rat gefolgt zu sein! Ich kann wirklich nur JEDEM empfehlen, dieses Buch zu lesen und vergebe sehr gerne
5 !!!
Lasst uns dankbar sein, dass das Leben uns Zeit schenkt! Nutzen wir sie klug, mit Bedacht, aber voller Abenteuer, die nachklingen werden!…

Über die Autorin:

„Delphine de Vigan, geboren 1966, erreichte ihren endgültigen Durchbruch als Schriftstellerin mit dem Roman ›No & ich‹ (2007), für den sie mit dem Prix des Libraires und dem Prix Rotary International 2008 ausgezeichnet wurde. Ihr Roman ›Nach einer wahren Geschichte‹ (DuMont 2016) stand wochenlang auf der Bestsellerliste in Frankreich und erhielt 2015 den Prix Renaudot. Bei DuMont erschien außerdem 2017 ihr Debütroman ›Tage ohne Hunger‹ und 2018 der Roman ›Loyalitäten‹. Die Autorin lebt mit ihren Kindern in Paris.“

( Quelle Dumont Buchverlag )

Über die Übersetzerin:

„Doris Heinemann, geboren 1957, studierte Romanistik und Germanistik in Köln und Montpellier, arbeitete als Sprachlehrerin, als Übersetzerin im Generalsekretariat des EG-Ministerrats und übersetzt seit 1997 Literatur, u. a. von Christian Gailly, Gabriel Chevallier, Theresa Révay, Yann Queffélec, Jean-Claude Derey und Olivier Rolin.“

( Quelle Dumont Buchverlag )

„Dankbarkeiten“ von Delphine de Vigan

ein Romann erschienen im Dumont Buchverlag am 17.04.2020

ISBN 978-3832181123

176 Seiten

Hardcover

auch als eBook erhältlich

www.dumont-Buchverlag.de

„Dankbarkeiten“ von Delphine de Vigan wurde mir vom Dumont Buchverlag als Rezensionsexemplar kostenlos zur Verfügung gestellt. Dies hatte jedoch keinen Einfluss auf meine Meine und Bewertung!

 

“Happy Ever After – Wo das Glück zu Hause ist”

Rezension 077

“Happy Ever After – Wo das Glück zu Hause ist” von Jenny Colgan

Worum geht es?

copyright PIPER Verlag

“Bibliothekarin Nina weiß genau, was ihre Kundinnen lesen sollten, was gegen Liebeskummer hilft oder Trübsal vertreibt. Doch als die Bibliothek geschlossen und Nina arbeitslos wird, helfen Bücher ihr auch nicht weiter. Oder vielleicht doch?  Continue reading ““Happy Ever After – Wo das Glück zu Hause ist””

„Paria oder von der Kunst nicht lieben zu müssen”

 

 

Rezension 076

„Paria oder von der Kunst nicht lieben zu müssen“ von Christoph Straßer

Lakonisch, bitterböse und melancholisch. Die Geschichte eines Außenseiters, der auch immer einer sein sollte. –

Worum geht es?

"Paria, der Außenseiter oder Ausgestoßener. Durch die bewusste Entscheidung, sein Leben außerhalb der Gesellschaft zu verbringen, erhält er durch die Distanz bessere Einblicke in diese."

„Er ist charmant, witzig, gutaussehend und finanziell unabhängig. Die Frauen lieben ihn, und er weiß diesen Umstand zu genießen.
Er führt das perfekte Leben eines Großstadt-Casanovas, bis er eines Tages einen folgenschweren Entschluss fasst: Continue reading “„Paria oder von der Kunst nicht lieben zu müssen””

„Der brennende See“

Rezension 075

„Der brennende See“ von John von Düffel

Worum geht es?

Copyright Dumont Buchverlag

„Hannah, Tochter eines Schriftstellers, kehrt nach dem Tod ihres Vaters in die Stadt ihrer Kindheit zurück. An seinem Erbe ist sie wenig interessiert. Doch als Hannah erste Schritte unternimmt, die Wohnung des Verstorbenen aufzulösen, findet sie an seinem Totenbett das Foto einer Unbekannten. In der flimmernden Hitze eines erneut rekordverdächtig trockenen Aprils begibt Hannah sich mit diesem Bild auf Spurensuche. Continue reading “„Der brennende See“”

“Herzmalerei”

Rezension 071

“Herzmalerei” von Syma Schneider

Worum geht es?

copyright Syma Schneider

«Was wäre, wenn sich zwei Seelen in vergangenen Leben so sehr geliebt haben, dass sie einander immer wieder suchen?»

“Wenn die Liebe nur noch so dahinplätschert, kann etwas Aufregung nicht schaden. Doch was dann geschieht, übersteigt Zenias Vorstellungskraft. Als sie eine mysteriöse Botschaft erhält, bricht Chaos in ihrem Herzen aus. Dramatische Veränderungen schlagen in ihr Leben ein wie Meteoritenschauer. Continue reading ““Herzmalerei””

“Sonne Mond Zinn”

Rezension 070

“Sonne Mond Zinn” von Alexandra Riedel

Worum geht es?

copyright Verbrecher Verlag

“Dinge passieren. Menschen auch. So sagt es jedenfalls Esther Zinn. Dass das Eingeständnis ihrer Existenz, eines unehelichen Kindes, Probleme bereitet, erfährt auch ihr Sohn auf der Beerdigung seines Großvaters, dem Vater seiner Mutter.
Alexandra Riedels Debütroman »Sonne, Mond, Zinn« widmet sich einem existentiellen Thema in einer poetischen wie klaren Sprache und macht dabei die Wichtigkeit und Härte des Sujets deutlich: Es geht um die Liebe der Eltern und die Liebe, die Kinder ihren Eltern entgegenbringen. Und um den großen Schmerz, wenn sie fehlt.”

( Quelle Verbrecher Verlag )

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